Großkarolinenfeld – „Wir sind als gemeinnütziger Verein auch für die Dorfverschönerung zuständig“, so Vorsitzende Ursula Krichbaumer bei der Eröffnung der Jahresversammlung des Obst- und Gartenbauvereins mit seinen 560 Mitgliedern. In ihrem Wirtschaftsbericht, im dicht besetzten Pfarrsaal, ging sie auch auf die Biodiversität im Dorf ein. Die wunderbaren Blühflächen auf öffentlichen Flächen, die mit Unterstützung von Alois Benkard bereits geschaffen wurden, seien Paradebeispiele – der Wertheimer Platz, das Biotop am Bienenlehrstand und im Friedhofpark. „Zwischen den Kirchen werden wir heuer noch einen Blühstreifen entlang des Weges anlegen“, so die Vorsitzende, „aber auch die Bürger wollen wir animieren, Blühflächen auf ihren Grundstücken anzulegen. Wir werden uns am Saatgut mit 150 Euro beteiligen.“ Im Dorf werden noch Blumenampeln an Laternen aufgehängt.
Die Vorsitzende legte auch einen Arbeitsplan mit zahlreichen Aktivitäten für das kommende Jahr vor. Die Kinderaktionen beginnen mit einem Besuch des Raritätenzoos in Ebbs und in der Gießenbachklamm. Der Erlebnisbauernhof in Tattenhausen, Papierschöpfen, Osterbasteln und Minibeete pflanzen stehen auf dem Programm. Unter dem Motto „Gartler-Kinder kochen ihre eigene Suppe“ wird auch das Suppenfest wieder stattfinden. Das Wildnislager wird heuer in Vogl beim Gartenprojekt „Lebensgarten Barfuß“ im Rahmen des Ferienprogrammes aufgeschlagen. Aber auch für die Großen hat Krichbaumer ein umfangreiches Programm zusammengestellt.
Unter dem Thema „Alles im Kasten“ referierte Rainer Steidle von der Gärtnerei der Stiftung Attl über das Kultivieren von Blumen, Kräutern und Gemüse im Blumentopf oder Einkaufswagen. Weg vom Boden war die Devise. Besonders geeignet sei diese Art der Bepflanzung für Leute, die keinen eigenen Garten haben. Sie können auf dem Balkon oder Terrasse in Gefäßen ihren Garten anlegen. Wichtig sei jedoch eine biologische Anbauweise mit unbelasteter Pflanzenerde. Er erläuterte den Gartlern die Pflanzenernährung mit Schafwolle und Bokashi. Die Mischkultur mit Blumen und Gemüse in Balkonkästen, Schubkarren, Ampeln, Eimern und stehenden Paletten sei etwas Spannendes, so der Referent. Er wies noch auf den Bienenbalkon, ein wichtiger Beitrag gegen das Bienensterben, hin. Zum Kräutergarten auf dem Balkon gehört nach Aussage des Referenten unbedingt Strauchbasilikum, der wichtig sei für Insekten. Die vielen Fragen der Gartler beantwortete Steidle gerne.gr