Frasdorf – „Wir haben über 50 Vereine in der Gemeinde, da wird die Suche nach einem Vorsitzenden schwierig“, erklärt Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller. Zumal wenn die Führungsriege des Vereins nicht im Dorf heimisch ist, sondern von auswärts kommt. Der Verein „Schule der Künste Frasdorf“ hat bei seiner Jahresversammlung die Auflösung beschlossen. Es fand sich kein Vorsitzender, keine Vorsitzende, die die anfallende Arbeit „nebenbei“ hätten stemmen können.
Der Verein mit Sitz in Frasdorf war 2013 von dem vielseitigen Musiker Thomas Kraus als visionäres Vorhaben ins Leben gerufen worden. Seine langjährigen Erfahrungen als Musiker in verschiedenen Bands, als Musikpädagoge, Musikjournalist und Kulturmanager veranlassten ihn, eine Schule mit einem neuartigen Ansatz der Kunstvermittlung zu gründen.
Ziel war einerseits, regional ansässigen Künstlern eine Plattform für gemeinsame Projekte zu bieten und andererseits Frasdorfer Bürgern, vor allem Kindern und Jugendlichen, ein breit gefächertes, ortsnahes Angebot an Bildung im künstlerischen Bereich zu ermöglichen.
Der Verein bot seit seiner Gründung Unterricht und Workshops in Musik, Schauspiel, Malerei und Erzählkunst an, darüber hinaus kam es zu Konzerten, Lesungen und Theateraufführungen sowie fächerübergreifenden Gemeinschaftsprojekten. Weit überwiegend fand all das in der alten Schule in Frasdorf statt, die selber saniert worden war.
Im Frühjahr 2017 legte Thomas Kraus sein Amt als Vorsitzender nieder, weil er diese umfangreiche Tätigkeit in Form eines Ehrenamtes nicht weiterführen konnte. Eine Tatsache, die auch für den nachfolgenden Vorstand zum Problem wurde.
Marianne Steindlmüller, die die Schule der Künste von Anfang an intensiv unterstützte und die Auflösung des Vereins entsprechend bedauerte, sagte, „es fehlt uns künftig leider ein ganz großes Spektrum der Kunst, es fehlt die Malerei, das Schauspiel, die Erzählkunst – auch wenn die musikalische Ausbildung mit der Bläserklasse oder an der Musikschule Prien weitergeht.“
Und die Räume in der alten Schule, wo auch die Gemeindebibliothek untergebracht ist, können weiter für Musikunterricht genutzt werden – in Absprache mit den anderen Nutzern. re/syl