Mit einer Eiche im Kofferraum nach Hause

von Redaktion

Gelebte Partnerschaft zwischen Vogtareuth und Sorède: Wenn Franzosen bayerisch singen

Vogtareuth – Im Jahr der Unterzeichnung des Aachener Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich – sozusagen der Fortsetzung des Élysée-Vertrages aus dem Jahr 1963 – zur weiteren Vertiefung der deutsch-französischen Freundschaft als treibende Kraft für die europäische Integration machte sich ein Reisebus auf den Weg von Vogtareuth nach Sorède, beladen mit Gepäck, Geschenken und 26 gutgelaunten Reiseteilnehmern.

Mit dabei waren auch wieder fünf Radlfahrer, darunter Bürgermeister Rudi Leitmannstetter und Pfarrer Guido Seidenberger. Die fünf hatten es sich zum Ziel gesetzt, wie bereits 2015, auch diesmal einen Teil der Strecke auf ihren Drahteseln zu bewältigen. Der sportlichste unter den Radlfahrern, Thomas Treml, war bereits eine Woche zuvor aufgebrochen, um die kompletten 1300 Kilometer bis an die spanische Grenze allein per Rad zurückzulegen.

Wie bei jedem Aufenthalt bot das vom Partnerschafts-Komitee in Sorède zusammengestellte Programm jede Menge Abwechslung. Neben landschaftlichen Attraktionen wie den „Orgues“ – vom Wasser aus Sandstein gestaltete, bizarre Gesteinsformationen, die ständigen Veränderungen unterworfen sind – standen Monumente der Zeitgeschichte im Mittelpunkt. Außerdem hatte die Gruppe Gelegenheit, die letzte noch bestehende Fabrik für die traditionelle Herstellung von Espadrilles sowie eine Weberei für wunderschöne, farbenprächtige Stoffe zu besichtigen. Natürlich standen auch zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten auf dem Programm, beispielsweise ein ausgelassener Abend beim Winzer und die katalanische Paella.

Der Festabend bot den beiden Bürgermeistern Yves Porteix und Rudi Leitmannstetter Gelegenheit, die Bedeutung einer gelebten Partnerschaft für Europa zu betonen. Gelungener und überaus vergnüglicher Abschluss: das gesamte Komitee aus Sorède sang für die Gäste aus Vogtareuth „Drunt in der grünen Au steht ein Birnbaum schee blau, juchhe!“ – im schönsten bayerischen Dialekt.

Mit einer drei Meter hohen Eiche, Zeichen für den krisenfesten Fortbestand der Partnerschaft, im Kofferraum ging es zurück nach Vogtareuth.

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