Der rote Teppich wird ausgerollt

von Redaktion

Gemeinderat Grosskarolinenfeld Rathausrohbau noch unfertig, Planung für innen läuft

Großkarolinenfeld – Rot oder grün, das war die große Frage im Gemeinderat. Es ging um die Farbgestaltung im neuen Rathaus, konkret um die Farbe des Teppichbodens im Obergeschoss. Eine informelle Abstimmung unter den Verwaltungsmitarbeitern war zwar deutlich für rot ausgegangen, aber mit großen Vorbehalten. Im Rat kam es schließlich nur zu einer Mehrheit, weil Bürgermeister Bernd Fessler (parteifrei) gegen seine Wunschfarbe abstimmte. Mit neun zu sieben Stimmen wurde es am Ende: rot.

Das war natürlich nicht das einzige Thema, mit dem sich das Gremium in puncto Rathausneubau beschäftigte. Die Planer Stephan Leissle und Elisabeth Piront vom Architekturbüro Behnisch stellten den derzeitigen Stand der Gestaltung des Innenausbaus vor. „Wir versuchen, Farben und Materialien, die wir in der Umgebung vorfinden, aufzugreifen“, erklärte Leissle. Holz, Stein, grauer Teppich und einzelne Farbkontraste sollen dabei kombiniert werden. Die Farbgestaltung des Bodens soll dabei an der Decke gespiegelt, die Wände dagegen schlicht gehalten werden.

Im Eingangsbereich, so das Vorhaben, wird die Gestaltung des Vorplatzes in das Gebäude hineingezogen. Für den Bereich um das Rathaus sind Steinplatten in drei unterschiedlichen Grautönen vorgesehen, deren Anordnung an historische Torfstichparzellen erinnern soll. Dieses Muster wird im Foyer aufgegriffen, wobei das Material – Betonstein – dort glatter sein wird. Für den Sitzungssaal ist Parkett vorgesehen, in Bürgerbüro und Standesamt ein grauer Teppichboden aus Kugelgarn. Ein Farbakzent an Boden und Decke soll den Infobereich optisch hervorheben. Die Haupttreppe und die Terrasse im Obergeschoss bekommen Böden aus Werkstein, die Sanitäranlagen werden gefliest.

Büros und Gänge im Obergeschoss werden mit Teppichboden ausgelegt. „Weil es hier keine größeren Flächen gibt, können wir uns vorstellen, hierfür die kräftige Farbe zu verwenden“, so die Planer. Dann könne man bei den Möbeln in den Büros auch auf neutralere Farben zurückgreifen. Für die Kontraste und den Teppichboden im Obergeschoss hatten die Planer ein kräftiges rot sowie ein milderes grün zur Abstimmung gestellt. Blau oder andere Farben hatten sie ausgeschlossen, weil sie nicht ins Gesamtkonzept passten. Doch welche Farbe sollte es nun werden?

Wie Bürgermeister Fessler berichtete, habe es in der Verwaltung eine Mehrheit für rot, aber auch deutliche Vorbehalte gegen die „aggressive“ Farbe geben. Immerhin komme es im Wappen der Gemeinde zumindest in der Zunge des Löwen vor. Mit einer denkbar knappen Mehrheit stimmte der Rat schließlich für rot. Elisabeth Piront skizzierte weitere Ausstattungen.

Demnach sind in den Handläufen der Treppen LED-Lichtbänder vorgesehen, wegen der Akustik sind in einigen Bereichen Gipskarton-Abhängdecken sowie Holzwolleplatten an den Decken eingeplant. Brandschutztüren im Erdgeschoss und Obergeschoss schließen sich im Fall eines Feuers selbstständig. Auch auf den weiteren Terminplan gingen die Planer ein.

So werden die Gewerke im Paket „Innenausbau1“ mit Schlosser, Trockenbau, Türen und Estrich nun ausgeschrieben und wahrscheinlich Ende Juli vergeben. Das Paket „Innenausbau2“ mit den Bodenbelägen, Werkstein, Fliesen und mehr könnte Ende Oktober vergeben werden.

8,4 Millionen Euro

und viel Zuschuss

Fessler ging außerdem auf die Kostenfortschreibung ein. Demnach liege man nun bei rund 8,43 Millionen Euro für den Rathausneubau samt Umfeldgestaltung. Weil aber ein Teil noch nicht ausgeschrieben sei und die Kostenschätzung auf dem Preisniveau von 2017 basiert, könnte sich der Betrag noch erhöhen.

Auf der anderen Seite wird man auch eine große Summe wieder abziehen können. Denn durch die Städtebauförderung werden laut Bürgermeister 50 bis 60 Prozent der förderfähigen Kosten erstattet.

Dazu gehören bei der Umfeldgestaltung zum Beispiel Teile des Parkplatzes, der Rathausplatz und mehr. Der Antrag dazu wird von der Verwaltung demnächst gestellt.

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