Vive Damville und Kiefersfelden!

von Redaktion

Der Square Kiefersfelden existiert westlich von Paris schon lange. Jetzt gibt es kurz vor Österreich die Damville Promenade. Am Kieferbach. Enthüllt von den beiden Bürgermeistern der Partnergemeinden, gefeiert von den Bürgern.

Kiefersfelden – Bei der feierlichen Eröffnung der neuen „Damville Promenade“ direkt am Kieferbach, hatte sogar der Wettergott ein kurzes Einsehen und schickte ein paar Sonnenstrahlen in den Grenzort. Die französischen Gäste, 82 an der Zahl, die mit Bus oder Privat-Pkw die rund 1100 Kilometer lange Reise bewältigt hatten, bildeten zusammen mit ihren Gastgebern und den Besuchern eine eindrucksvolle Kulisse, „dem Ereignis durchaus angemessen“, wie eine Besucherin treffend bemerkte.

Die Wiese blühte blau-weiß-rot

Unmittelbar hinter dem Rathaus gelegen, umsäumt von einer blühenden Wiese in den Farben der französischen Trikolore „Blau-Weiß-Rot“ schlängelt sich die neue Promenade von der Brücke auf der Staatsstraße am rechten Kieferbachufer bis zur kürzlich fertiggestellten Fußgängerbrücke in Höhe des Rathauses, die die beiden Uferregionen des unteren Kieferbachs miteinander verbindet.

Neben dem Fuß- und Radweg laden kleine Ruhezonen zum Verweilen ein und links und rechts des Kieferbachs zeigt die Natur ihr ganzes Farbenspektrum, ein absoluter Hingucker. Vor dieser wirklich beeindruckenden Kulisse begrüßte dann Bürgermeister Hajo Gruber „alle unsere Freunde aus Damville und meine Kieferer Mitbürger“. Und nicht nur für den Rathauschef „war es ein ewiger Traum, dass jetzt ein Platz nach unserer Partnergemeinde benannt werden kann. Es ist die gute Stube von Kiefersfelden, die neue Damville Promenade“.

Gerlinde Reiter, Vorsitzende des Kieferer „Partnerschafts-Komitees Damville“ trug zur Feier des Tages ein kurzes Gedicht vor, das mit „Vive la Promenade“ und viel Beifall endete. Für die Bürgermeisterin Damvilles, Madame Colette Bonnard, „ist es eine große Ehre und es zeugt von der Wichtigkeit der Partnerschaft zwischen unseren Gemeinden und den beiden Ländern Frankreich und Deutschland“. Für sie schloss sich mit der Eröffnung der Damville Promenade auch der Kreis, denn durch die französische Partnergemeinde zieht sich schon seit geraumer Zeit der „Square Kiefersfelden“.

Und dann war es endlich soweit, unter dem Jubel der vielen Anwesenden enthüllten die beiden Gemeindeoberhäupter „mit großem Stolz“ das blaue Schild, auf dem in weißen Lettern „Damville Promenade“ prangt. Da ja so eine Einweihung bekanntlich auch hungrig und durstig macht, waren alle Teilnehmer danach zum gemütlichen Gedankenaustausch bei Kaffee und Kuchen im Heimatmuseum „Blaahaus“ eingeladen.

Kriegsgefangener als Partnerschaftsgründer

Das Programm für die französischen Besucher setzte sich mit einem „Bayerischen Abend“ am Freitag fort und am Samstag besuchten sie zusammen mit ihren Gastgebern das „Wasmeier Museum“ am Schliersee, mit anschließender Kombifahrt auf den nahen Wendelstein.

Am Sonntag-Morgen starteten sie dann wieder in ihre französische Heimat nach Damville. Zur Geschichte der nunmehr 48-jährigen Freundschaft mit der französischen Partnergemeinde Damville:

Angefangen hatte alles im Zweiten Weltkrieg, als ein französischer Kriegsgefangener sich in Kiefersfelden mit Bauern, bei denen er arbeiten musste, anfreundete und diese Freundschaft auch nach Kriegsende weiter anhielt und sogar noch intensiviert wurde.

Dies nahm dann die Gemeinde Damville zum Anlass, Ende der 60er-Jahre Kontakt mit Kiefersfelden aufzunehmen. Im Jahre 1971 wurde die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet, der Ursprung einer der ältesten Städtepartnerschaften Europas.

Die beiden Gemeinden besuchen sich in regelmäßigem Turnus und die Komitees leisten schon seit Jahren hervorragende Arbeit in Sachen länderübergreifende Freundschaft und Bürgerverständigung.

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