Leserforum

Sporthalle: „Wir haben alle verloren“

von Redaktion

Zu der Berichterstattung über den Bau der Sporthalle an der Schützenstraße in Aschau im Lokalteil:

Eine ältere Dame bittet in der Bürgerversammlung 2017 um den Erhalt der öffentlichen Sauna an der Schützenstraße in Aschau. Für eine Abteilung des Vereins, die ihren Sport überwiegend im Freien ausübt, werden die Ausmaße der Doppelturnhalle zusätzlich um eine halbe Halle erhöht. Vereinsheim, Jugendraum und Sauna sind integriert. Schon damals waren der Ort und der Gemeinderat zutiefst gespalten. Gemeinderäte treffen sich im Vorfeld der öffentlichen Sitzung. Fairplay und Respekt rücken in den Hintergrund. Die Veranstaltungen, deren Wortführer und Flyer haben dazu beigetragen. Ein junger Gemeinderat wird durch das Dorf getrieben. Die Zuschauertribüne ist wichtig. 700000 Euro für die neue Sauna sollen verschrecken. Der Bürger hat nun entschieden, wenn auch knapp. Was ist dabei herausgekommen? Es geht ausnahmslos so weiter. Undankbarkeit hier, unflätiges Verhalten dort. Die Bühne der Bürgerversammlung wird missbraucht, die Arbeit des Bürgermeisters diskreditiert. Er ist der Einzige, der das längst überfällige Projekt angeht. Der Appell des Bürgers nach Geschlossenheit bleibt ohne Gehör. Nach dem Hallenbad wird eine weitere soziale Errungenschaft aufgegeben. Die Ausmaße der 2,5-fach-Sporthalle bleiben bestehen. Jugendraum und Sauna werden gestrichen. Schon ist die Rede von einem Kunstrasenplatz. Die angeprangerte Finanzlage lässt dies wohl ausnahmsweise zu. Verzögerungstaktik und Fakten beherrschen gegenwärtig das Geschehen. Die Baukosten sind inzwischen explodiert. Die kleine Variante wird teurer als die ursprünglich gedachte. Alle nehmen in Anspruch, im Sinne des Gemeinwohls zu handeln. Unter dem Strich haben wir alle ausnahmslos nur verloren.“

Georg Ertel

Aschau

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