Lärchenholz gegen die eindringende Nässe

von Redaktion

Dachsanierung an der Kirche St. Michael beginnt – Gemeinde sammelt Spenden

Aschau-Sachrang – Der Kirche Sankt Michael in Sachrang geht es nass ein, aber das Gerüst zum Trockenlegen steht bereits. Voraussichtlich bis zum Beginn des Winters werden Kirche und Turm verhüllt bleiben. Die bisherige Eindeckung aus kanadischen Zedernschindeln hielt über 30 Jahre, aber jetzt muss sie komplett ausgetauscht und soll mit einheimischen Lärchenschindeln ersetzt werden.

Die letzten großen Arbeiten am Dach waren im Jahr 1987. Damals deckte man das Kirchenschiff und den Turm mit Holzschindeln ein, anstatt der Blechdeckung, die immer wieder gestrichen werden musste. Die Haltbarkeit der Schindeln solle wesentlich verbessert werden, erklärt Pfarrer Paul Janßen. Daher werde heimisches Lärchenholz verwendet. Kupferstreifen zwischen den Schindellagen sollen der Vermoosung und Schädlingsbefall entgegenwirken. „Dabei haben die Holzschädlinge in den letzten fünf Jahren wohl einen Grünspecht so begeistert, dass er faustgroße Löcher in das Dach gehämmert hat“, so der Pfarrer.

Eine Entscheidung über die Eindeckung des Turmes steht noch aus. Die Friedhofsmauer und die beiden Kapellen werden ebenfalls mit Lärchenschindeln eingedeckt. Das entspricht auch den denkmalpflegerischen Auflagen für das besondere Ensemble in Sachrang.

Die Arbeiten stehen unter der Leitung der beiden Architekten Stefan Lippert und Birgit Ströbitzer vom Architekturbüro Krug-Grossmann aus Rosenheim. Ausgeführt werden sie von der Zimmerei Josef Schnitzenbaumer aus Bad Feilnbach. „Es ist ein Millionenprojekt, das zum größten Teil vom Erzbischöflichen Ordinariat in München finanziert wird“, sagt Pfarrer Janßen. Die kleine Kirchengemeinde mit knapp 300 Katholiken versuche, eine so dauerhafte Lösung wie möglich zu erreichen, auch wenn sie nur wenige Eigenmittel zuschießen könne. In den vergangenen Jahren wurden auf dem Sachranger Handwerkermarkt bereits Mini-Dachziegel als Finanzierungshilfe für die Renovierung des Kirchendachs verkauft. Außerdem hätten sich schon einige bedeutende Spenden angekündigt, so Pfarrer Janßen und der für den Erhalt der Kirche St. Michael zuständige Kirchenpfleger Georg Graf Saurma.

Im Gebiet des Erzbistums von München und Freising stehen zurzeit Sanierungen von über 300 Gebäuden an, dabei sind viele kunsthistorisch wertvolle Kirchen. Um die Finanzierung der Baumaßnahme auf weitere Schultern zu verteilen, wurden Zuschussanträge an die Gemeinde Aschau sowie weitere öffentliche Einrichtungen und Behörden gestellt. Zusätzliche Spenden sind willkommen, um die Besonderheit für das Ortsbild, die Pfarrei und Region so dauerhaft wie möglich gestalten zu können. Kontakt: Kirchenstiftung St. Michael Sachrang, Pfarrbüro Aschau, Telefon 08052/ 4428.reh

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