„Wir lehnen Feilnbacher Variante ab“

von Redaktion

Kur- und Tourismusverein: Brenner-Zulauf und Rückblick im Mittelpunkt

Bad Feilnbach – Deutlich gegen eine Bahntrasse für den Nordzulauf des Brennerbasistunnels durch Bad Feilnbacher Gemeindegebiet hat sich der Kur- und Tourismusverein positioniert. „Wir lehnen die Feilnbacher Variante ab“, sagte Zweiter Vorsitzender Dr. Hans-Jürgen Eisele in der Jahresversammlung des Vereins.

Rund 50 Mitglieder und Interessenten waren der Einladung gefolgt und informierten sich in der Versammlung im Hotel Kistlerwirt über Geleistetes, Pläne und Wünsche der Vereinsverantwortlichen. Neben dem Jahresbericht und den Vereinsregularien stand unter anderem das Thema „Brenner-Nordzulauf“ im Mittelpunkt.

Als Beispiel dafür, „wie gut sich der Kur- und Tourismusverein in Bad Feilnbach inzwischen ins Gemeindeleben integriert hat“, verwies Vorsitzende Karin Freiheit auf „die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Kur- und Gästeinformation sowie der Gemeinde“. Die Mitgliederzahl sei im vergangenen Jahr von 153 auf 158 angestiegen, freute sie sich. Freiheit ließ mehrere Aktionen Revue passieren, so die regelmäßig stattfindenden Gästebegrüßungen. 15 waren es 2018. Hierbei stellen die ehrenamtlichen Referenten den neuen Kur- oder Urlaubsgästen die Attraktionen und Angebote der Gemeinde vor.

In der Reihe „Kreativ & köstlich“ können sich die beteiligten Wirte und Veranstalter laut der Vorsitzenden mittlerweile über ausverkaufte Abende freuen, an denen sich „kulinarische und cineastische Spezialitäten zu einem unvergesslichen Erlebnis ergänzen“. Karin Freiheit: „Der krönende Anschluss war mit Sicherheit das tolle Abschlussfest und das kulinarische Kino mit 283 Besuchern.“

Nach ihrem Wunsch soll auch das Projekt „Bad Feilnbach brennt“ eine dauerhafte Erfolgsgeschichte in der Gemeinde werden (wir berichteten). Obstbrenner der Gemeinde laden dabei zur Verkostung vor Ort ein, zudem gibt’s an jeder Station noch kulinarische und kulturelle Überraschungen.

Ein immer „heißeres“ Thema in Bad Feilnbach wird der Nordzulauf der Bahn für den Brennerbasis-tunnel. Dr. Hans-Jürgen Eisele, Zweiter Vorsitzender, berichtete über die mögliche Variante einer neuen Bahntrasse durch Gemeindegebiet und bezog im Namen des Vereins klar Position: „Wir lehnen die Feilnbacher Variante ab. Denn sie zerstört die Natur und beeinträchtigt die Landwirtschaft und den Tourismus massiv.“ Der Verein fordere „die Ertüchtigung der Bestandsstrecke mit maximalem Lärmschutz für Anwohner, die Ausstattung mit Digitaltechnik, die die Kapazität um ein Drittel erhöhen kann sowie die Abkehr von der Maximalgeschwindigkeit, wo sie auf der vorhandenen Strecke nicht machbar ist“, so Eisele.

Welche einzigartige Natur hier auf dem Spiel stehe, machte der Vortrag von Gastredner Sepp Millauer deutlich. Der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Au ist zudem Jenbachbegleiter und führt Gäste und Einheimische regelmäßig entlang des Jenbachs und seines Zuflusses Osterbach mit attraktiven Wassererlebnisstationen.

Vor allem Kinder und Jugendliche wolle er ansprechen. „Wenn die jungen Menschen diese einzigartige Natur erkennen und schätzen, dann setzen sie sich auch dafür ein“, sagte er. Denn hier gebe es noch eine heile Welt. Inzwischen könne auch eine Hütte genutzt werden, „damit müssen bei Regenwetter keine Termine mit Kindergärten und Schulklassen abgesagt werden“.

Bürgermeister Anton Wallner würdigte anschließend Vereinsvorsitzende Karin Freiheit für deren 30-jähriges Engagement für den Tourismus in der Gemeinde. Als kleine Anerkennung überreichte er ihr eine gebundene Machbarkeitsstudie „Zukunft Moorheilbad Bad Feilnbach“.

Dass diese Zukunft durchaus rosig sein kann, beschrieb Wallner mit ansteckender Begeisterung: „In der Gemeinde greift so langsam ein Zahnrad ins andere, nach dem Knick 1996 geht es jetzt stetig wieder aufwärts.“

Die innergemeindlichen Rivalitäten seien nach über 40 Jahren Großgemeinde so langsam weg, „wir haben eine neue Ortsmitte, die noch viel schöner wird, wir haben hier tolle Aktionen und wir haben einen Campingplatz, der zu den 44 schönsten in ganz Europa zählt. Um den Tourismus in Bad Feilnbach muss einem wirklich nicht bange sein.“

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