Kiefersfelden – Mit dem kürzlich erfolgten Spatenstich für das Best Western Hotel im Gewerbegebiet herrscht Aufbruchstimmung im Kaiserreich. Das Wetter, so strahlend wie die Laune bei der ersten Erdbewegung, könnte ein Indikator sein für die Zukunft, die der Gemeinde sowohl im touristischen als auch im wirtschaftlichen Bereich neue Perspektiven eröffnet.
„Lange hat es gedauert, bis endlich Klarheit herrschte“, sagte Bürgermeister Hajo Gruber (UW), der mit seinen Kollegen aus dem Gemeinderat seit vielen Jahren dieses für die Grenzregion so wichtige Projekt mit Nachdruck und den entsprechenden Argumenten verfolgt hat. In den vergangenen Jahrzehnten fielen rund 1000 teils hochwertige Arbeitsplätze durch die Schließung wichtiger Wirtschaftszweige weg, zum Beispiel im Zement- oder dem Marmorwerk. Der Hotel-Neubau gibt dem beschaulichen Ort unmittelbar an der deutsch-österreichischen Grenze nun wieder Aufschwung.
Eröffnung ist für
Mai 2020 geplant
Das siebengeschossige Haus der international etablierten Hotelmarke soll schon im Mai nächsten Jahres seine Rezeption für die ersten Gäste öffnen, die dann auf dem rund 40000 Quadratmeter großen Areal am Fuße des Wilden Kaisers einchecken und sich danach aktiv und passiv entspannen können. Das Nichtraucher-Hotel mit seinen 200 Betten liegt in verkehrsgünstiger Lage mit direkter Anbindung an die Inntalautobahn A93 in Richtung Innsbruck oder München.
Neben dem Einsatz von regenerativem Baumaterial wie Holz ist auch das geplante nachhaltige Energiekonzept bemerkenswert. So wird zur Beheizung und Kühlung des Gebäudes das Grundwasser verwendet, das reichlich vorhanden ist und über eigene Brunnen gewonnen werden soll.
Viele Ausflugsziele
in der Umgebung
Das künftige Domizil für Urlauber und Geschäftsreisende ist eingebettet in ein noch entstehendes Business-Areal mit Fast-Food-Gastronomie, Erlebniswelt sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten. In der näheren Umgebung finden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele: Die Festungsstadt Kufstein, das Blaahaus-Museum, die Ritterspiele, verschiedene Bergbahnen und Ski-Arenen sowie Bademöglichkeiten im Freizeitbad Innsola oder in den kristallklaren Badeseen in der Umgebung.
So blickt die Kiefersfeldener Hotelbetriebsgesellschaft, die das Best Western Hotel vermarktet, mit positiver Erwartung in die Zukunft. „Mit der bekannten Marke als Partner profitieren wir von dem weltweiten Vertriebs- und Reservierungssystem sowie von den Marketingaktivitäten“, ist sich Geschäftsführer Richard Dierl sicher, der auch auf das Portfolio des neuen Hotels verweist. Mit Frühstücksgastronomie, Hotelbar, Lobby-Lounge, Tagungsraum, Gratis-Parkplätzen und einem kleinen Shop könne es im Wettbewerb durchaus punkten. Die direkte Anbindung an die entstehenden „Kaiserreich Genusswelten“ sowie die nahegelegene Tankstelle und Einkaufsgelegenheiten werden den Besucher laut Dierl weitgehend autark machen.
„Ein Sprung in
eine andere Welt“
Für Bürgermeister Hajo Gruber ist das, was jetzt mit dem Spatenstich Realität wird, „ein Sprung in eine andere Welt, touristisch gesehen“. Vorausgegangen war dem Baubeginn ein mehrere Jahrzehnte andauerndes Verfahren zwischen Investoren, der Gemeinde und vor allem dem Freistaat Bayern, bei dem am Ende der „Zielabweichungsbescheid“ im Jahre 2015 stand. Aktuell liegen die jährlichen Übernachtungszahlen für die Grenzkommune bei rund 60000 Tagesbuchungen. Mit dem Hotelneubau sollen diese Zahlen auf etwa 100000 im Jahr steigen.
Die Gefahr eines reinen Tagungshotels sieht Gruber nicht. „Wir reden hier von einem Hybridkomplex und keinem Autobahnhotel“, sagt er. Soll heißen, aufgrund der Größe der Zimmer und deren Ausstattung sind mehrtägige Übernachtungen auch für Familien attraktiv.