Alle wollen mit Freddie in den Park

von Redaktion

Musikfilmtage in Oberaudorf eröffnet – Größter Wunsch ist ein eigenes Kino

Freddie Mercury rockt im Kurpark Oberaudorf ab. Der Andrang zur Freilichtaufführung des Films Bohemian Rhapsody ist gewaltig.Foto dpa

Oberaudorf – „Der Ansturm ist gewaltig.“ Festivalleiter Markus Aicher kann sich der Nachfrage kaum erwehren, die die Freilichtaufführung von „Bohemian Rhapsody“ am heutigen Freitag ab 21.30 Uhr im Kurpark hervorgerufen hat. Die Begeisterung über die Musikfilmtage in Oberaudorf ist auch im zwölften Jahr ihres Bestehens ungemindert groß. Bei der Festivaleröffnung im Kursaal betonten alle Festredner: Dieser Erfolg sei vor allem auf das hochengagierte Team zurückzuführen. Und diese Begeisterung zeige deutlich, was es im Ort unbedingt brauche, so Aicher weiter: ein eigenes Kino.

Nachdenken

über Standort

Zusammen mit Birgit Bähr, beim Film-Fernseh-Fonds (FFF) Bayern zuständig für die Förderung von Filmtheater, Filmfestival und Medienstandorte werde man sich „um einen guten Platz für ein festes Kino“ bemühen. Auch der Gemeinderat werde sich noch im Herbst dazu entsprechende Gedanken machen, so Bürgermeister Hubert Wildgruber in seinem Grußwort.

Er gab zu, dass er sich vor zwölf Jahren unter Musikfilmtagen nicht viel habe vorstellen können, inzwischen sei das Festival aus dem Gemeindegeschehen aber nicht mehr wegzudenken.

Auch er würdigte die große Leidenschaft, mit der das gesamte Team das Jahr über das Festival plane und es auch immer zur Zufriedenheit von Kinofans aus ganz Bayern umsetze.

Für diese Zufriedenheit sorge auch der Filmvorführer, Rainer Gottwald vom Wasserburger Kino Utopia, verantwortlich für die Technik. In Anlehnung an die internationalen Filmfestspiele in Berlin überreichte ihm Wildgruber zwar keinen goldenen, sondern einen Oberaudorfer Bären.

Birgit Bähr vom FFF Bayern würdigte das Engagment des Festivalteams als beispielhaft. In Oberaudorf – wie auch an den vielen weiteren Festivalstandorten in ganz Bayern – feiere man Filme und bringe so Menschen zusammen.

Gerade der Dialog zwischen Filmschaffenden und Filmfans sei das Besondere eines Festivals, unterstrich Leiter Markus Aicher. Er verwies auf die hohe Bereitschaft vieler, das Festival finanziell zu unterstützen. Mit einem Abendsponsoring habe man sich zudem ein spezielles Fördermodell überlegt, das vor allem von einheimischen Geschäftsleuten gut angenommen werde.

Wie schon in den letzten Jahren sprach sich Aicher entschieden gegen Rechtspopulismus aus. Die gezeigten Filme böten die Möglichkeit zum Diskurs – miteinander und nicht gegeneinander. Man engagiere sich für ein buntes Bayern, so Aicher.

Der Eröffnungsfilm „Ressaca“, der in betörend schönen Bildern vom Überlebenskampf des Teatro Municipal in Rio de Janeiro erzählt, als die Stadt nach ihrem Bankrott die Zahlungen einstellt, beeindruckte die Zuschauer nachhaltig.

Bis Sonntag können sich die Besucher jetzt auf ein vielseitiges Filmprogramm und spannende Begegnungen mit Filmschaffenden freuen.

Das offizielle Programm steht neben allen weiteren Informationen auf https://musikfilmtage-oberaudorf.de online. Hier können auch Tickets für die Vorstellungen online reserviert werden.

Bei schönem Wetter

Platz genug

Bei schönem Wetter stünden, so Aicher, für den Film „Bohemian Rhapsody“ über das Leben von Queen-Gründer Freddie Mercury ausreichend Plätze im Kurpark zur Verfügung. Der Festivalleiter: „Wenn es regnet, müssen wir auf 250 Tickets beschränken. Denn dann muss der Film im Kursaal gezeigt werden – und da haben wir nicht mehr Plätze.“

Für den musikalischen Schwung sorgten beim Eröffnungsabend die „Gumpenbritschler“ aus Oberaudorf.

Artikel 4 von 11