Riedering – Das Jahresmotto der beiden Grundschulen Riederings lautet „Wertschätzung, Achtung und Respekt voreinander“. Und damit dieses Thema nicht nur eine Worthülse blieb, ließen die Grundschüler gemeinsam mit ihren Lehrern und Lehrerinnen sowie ihren Eltern auch Taten folgen. Beim Osterbasar der beiden Grundschulen kamen 1700 Euro zusammen, die die Kinder nun feierlich einer Abordnung des Brannenburger Christophorus-Hauses in der Aula der Annette-Thoma-Grundschule überreichten.
„Dieser Tag soll
fröhlich sein“
„Dieser Tag soll fröhlich sein.“ Das gemeinsam gesungene Lied zu Beginn der Feierstunde markierte den Auftakt der Feierstunde. Woher kam das viele Geld? Rektorin Michaela Eibl lässt ihren Schülern bei der Erklärung den Vortritt. „Wir Grundschulkinder hatten einen gemeinsamen Osterbasar.“ Dort konnte jedes Kind gebastelte Kunstwerke kaufen. Jede Klasse hatte einen eigenen Stand. „Die Eltern haben mitgeholfen“. Einig waren sich alle: „Wir hatten großen Spaß.“ Aber am lustigsten war es beim Oascheim, erinnern sich die beiden Freunde Michi und Anderl (beide neun Jahre). Diesen bayerischen Brauch konnte man in einem Klassenzimmer kennenlernen, in einem anderen wurden Brettspiele angeboten.
„Ach ja, und Kaffee und Kuchen und so was gab es auch.“ Die stolze Summe von 1700 Euro kam schlussendlich zusammen, gab Rektorin Michaela Eibl bekannt, was die über 200 Grundschulkinder, Lehrer und Elternbeiratsvertreter sichtlich erfreute und mit lautem Applaus belohnt wurde.
Und als die Klassensprecher der vierten Klasse den Scheck an die 22-jährige Julia übergaben, brandete erneut lauter Applaus auf. Neben Julia waren auch Athina (elf Jahre) sowie die beiden Betreuerinnen Marina Bäuerle und Susanne Wernberger mitgekommen.
Bäuerle, die unter anderem Reittherapie für die Bewohner des Christophorus-Hauses anbietet, erzählte den Grundschulkindern mehr von dieser speziellen Therapiemethode, der die Spende zugute kommen soll. Auf Fotos zeigte sie den Kindern, dass auch für Kinder und Jugendliche mit Handicap das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde liegt.
Der Aufforderung, Fragen zu stellen, kamen die kleinen Helfer umgehend nach. So erfuhren die Kinder, dass in dem Haus 28 Erwachsene und elf Kinder leben: „Der Jüngste ist ein Jahr alt, der Älteste 60,“ so Bäuerle. 70 Mitarbeiter zählt das Haus, und dass gerade nur noch ein Platz frei sei.
Auch wenn die Kinder körperlich eingeschränkt seien, könnten sie doch entweder vor ihr sitzend mitreiten oder sogar auf einer speziellen Matratze liegend „chillen“.
Ein Wort, das große Heiterkeit bei den Grundschülern hervorrief, aber das den Kindern auch deutlich machte, dass es ein großes Glück ist, wenn man gesund ist und sich frei bewegen kann. Julia berichtete von ihren Erfahrungen im Reitstall: Sie putze die Pferde und streichle sie, und wie schön es sei, dass die Shetland-Ponys frei um sie herum liefen.
Marina Bäuerle beantwortete geduldig und ausführlich die vielen neugierigen Fragen, wie beispielsweise, ob die Kinder dort auch schwimmen gehen und ob man Geburtstage feiere. Schwimmen sei mit speziellen Schwimmflügeln möglich, und ja, Geburtstage feiere man selbstverständlich genauso gerne und ebenso gerne gingen die Christophorus-Haus-Bewohner auf Ausflüge ins Kino oder den Märchenwald in Ruhpolding.
Rektorin Eibl beendete die Fragestunde mit dem Vorschlag, die vielen weiteren Fragen in einem Brief an das Christophorus-Haus zu sammeln.
Sie bedankte sich für das Engagement der Grundschulkinder und deren Eltern sowie bei ihren Kollegen für die Unterstützung: „Danke, dass Ihr so toll mitgemacht habt.“ Wertschätzung und Achtung, das Jahresmotto der Riederinger Grundschulen, habe hier mit einer großen Spendenaktion gegriffen. Das Eis, wurde aber nicht minder wertgeschätzt.