Kufstein/Kiefersfelden – Die Festungsstadt Kufstein hat den Klimanotstand ausgerufen. Damit wird Klimaschutz als „Aufgabe von höchster Priorität“ angesehen. Im benachbarten Kiefersfelden wird der Schritt des Kufsteiner Gemeinderats begrüßt. „Bei uns gibt es aber in dieser Hinsicht definitiv noch keine Überlegungen“, so Geschäftsführer Michael Priermeier.
Leitbild
wird erweitert
Was passiert durch diese Entscheidung konkret? Mit der Ausrufung des Klimanotstands erweitert die Stadt ihr Umweltleitbild von 2017. Besondere Hauptaugenmerke des Umweltleitbildes richten sich auf ein Verkehrskonzept, eine attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums, die Realisierung einer verträglichen baulichen Entwicklung, den Schutz des historischen Ortskerns, die Umsetzung von nachhaltigen Veranstaltungen, den Versuch, mehr Grün in die Stadt zu bringen, und die Entwicklung von sanften Tourismusformen im Naturschutzgebiet Kaisergebirge.
Im Wesentlichen werden jetzt auch aktuelle Planungen neu betrachtet: etwa die Planungen zum Kasernenarenal. Hier soll in Zusammenarbeit von Stadt und privaten Investoren auf 65000 Quadratmeter ein Mix aus Wohnen, Arbeit und Schule entstehen. Vorgesehener Baustart ist 2025. Der Blick auf Bauvorhaben solle strenger und „grüner“ werden, hieß es aus dem Rathaus. Mit der Maßnahme wolle man in Sachen Klimawandel die Bevölkerung und die Entscheidungsträger sensibilisieren hieß es auch aus den Tiroler Gemeinderäten Wörgl und Telf. Die bayerische Nachbargemeinde Kiefersfelden betonte, dass es bisher noch keine Überlegungen gebe, den Klimanotstand auszurufen.
Grundsätzlich stelle sich die Frage, was man als Gemeinde in Sachen Klima überhaupt wirksam umsetzen könne? Der Großteil der Entscheidungen werde doch überregional getroffen, gab Priermeier zu bedenken.