Frasdorf – „Sankt Barbara mit dem Turm, Sankt Margaret mit dem Wurm, Sankt Katharina mit dem Radel, sind die Heiligen drei Madel.“ Alle drei gehören sie zu den 14 Nothelfern. Die Pfarrkirche in Frasdorf ist der heiligen Margareta geweiht. Der Namenstag war in unserer Region früher höher eingeschätzt als der Geburtstag, kein Wunder also, dass der Namenstag der Kirchen, das Patrozinium, bis heute entsprechend gefeiert wird. St. Margareta hat ihren Gedenktag am 20. Juli – morgen wird gefeiert.
„Die heutige Kirche wurde in der Spätgotik errichtet und in mehreren Bauabschnitten vollständig um- oder neu gebaut. 1934 wurde sie schließlich um ein Joch nach Westen hin verlängert. Auch das Innere der Kirche wurde mehrfach umgestaltet“, weiß Hildegard Osterhammer, die beste Kennerin der sakralen Bauten in der Gemeinde.
Die 1760 in Frasdorf eingeführte Bruderschaft zur unbefleckten Empfängnis Mariens brachte für das Kirchengebäude verschiedene Neuerungen. So wurden die gotischen Rippen abgeschlagen, um Platz für eine Deckenmalerei mit Bildern aus dem Leben der Heiligen und der Bruderschaft zu bekommen. Fünf Jahre später musste der Turm abgetragen und neu erbaut werden.
1978 wurden Kirchendach, Mauerwerk und Fundamente der Kirche saniert, dabei wurde auch ein gotischer Fries entdeckt, freigelegt und ergänzt. Vier Jahre später erfolgte eine Innenrenovierung, mit einer Auffrischung der 1935 wieder freigelegten Deckengemälde und der Freilegung der barocken Stuckmalerei, sowie der Renovierung der Inneneinrichtung. Die Hagel- und Witterungsschäden am Turm und am Langhaus wurden 2018 beseitigt.
Der jüngst verstorbene Frasdorfer Bildhauer Josef Hamberger fertigte 1984 bis 1986 für die Kirche seiner Heimatpfarrei einen neuen Volksaltar, Ambo, Osterkerzenleuchter und Sedilien aus Bronze.
Seit 2002 ist die Pfarrei in den Pfarrverband Oberes Priental eingebunden und wird von Aschau aus seelsorgerisch betreut.reh