Aschau – „Wenn der Toni mit der Vroni…“ 28 Mädchen und Buben der beiden vierten Klassen der Aschauer Preysing-Grundschule machten sich gemeinsam mit Wanderführerin Petra Maria Knickenberg auf den Weg entlang der Prien. „Wir Menschen sind ja meistens ziemlich beschäftigt. Da ist so eine Auszeit am Fluss – an unserer schönen Prien – genau das Richtige, um zu entspannen, zu träumen und so manche Überraschung zu entdecken. Auf den Spuren von Vroni und Toni, den beiden Regenbogenforellen begegnen wir so manchen Weggefährten, die auf den ersten Blick nicht gleich sichtbar sind“, versprach die begnadete Erzählerin Knickenberg den Kindern. „Wir müssen mit dem Herzen schauen. Vielleicht entdecken wir irgendwo an der Prien Chessie, den Baumgeist, die Blumenfee Daisy oder sogar eine Elfe oder einen Drachen? Auch im Wasser bei den Glückssteinen wartet so manche Überraschung auf uns …“
Ortsübergreifende Zusammenarbeit
Seit mehreren Jahren arbeiten die vier Gemeinden entlang der Prien – Aschau, Frasdorf, Prien und Rimsting – unter dem Slogan „Prientaler Flusslandschaft – das blaue Gold aus den Chiemgauer Alpen“ ganz eng zusammen. Der Wildbach aus dem Spitzsteingebiet ist mit gut begehbaren Wanderwegen gesäumt und auf seinem gesamten Lauf erwanderbar. Die Bürgermeister der vier Gemeinden bedankten sich bei Herbert Reiter von der Tourist-Information Aschau und bei Nina Mroczek von der Prien Marketing dafür, dass sie das „blaue Gold“ wiederentdeckt und aufpoliert haben und für die ortsübergreifende Zusammenarbeit.
Vor fünf Jahren wuchsen überall an der Prien hölzerne Stelen an den Ufern empor, gestaltet von den Anliegern, von Vereinen und Institutionen. Auch die Kindergärten bemalten ein paar dieser Stelen und so fanden „die großen Schulkinder von 2019“ bei der Wanderung ihre eigenhändig bemalte Holzstele von 2014 wieder, an der der Zahn der Zeit schon bedenklich genagt hat. Die beiden Touristiker von Prien und Aschau versprachen, dass die maroden Holzstelen in den kommenden Wochen Zug um Zug ausgewechselt werden und schon bald wieder in alter Farbigkeit erstrahlen werden.
Und dann zogen die Kinder mit Petra Knickenberg los; schon nach ein paar Metern stockte der Zug wieder bei den großen Buchen im Kurgarten und die Erzählerin machte die faszinierten Kinder mit dem Wesen der Bäume vertraut, erzählte von den vormaligen Bewohnern des Prientales, den Kelten, für die hohe Bäume Heiligtümer und Sitz von Göttern waren. Auch heute noch verströmten große Bäume eine Kraft, die der Mensch gut empfinden könne.
Weiter ging es entlang des Flussbettes auf eine Kiesbank; hier forderte die Führerin alle auf, sich mit einem Steinwurf von den Sorgen zu befreien und den Stein im Wasser zu versenken. Ein paar Zehnjährige versuchten sich lieber im Weitwurf und erprobten, ob sie ihren Stein samt allen Sorgen ans andere Ufer werfen könnten.
Die Feen, Elfen und Baumgeister hatten an diesem Vormittag alle etwas anderes zu tun und ließen sich von den Kindern nicht sehen; anstelle des Drachens war auch nur eine einzige Zauneidechse zu sehen, die es vorzog keine Bekanntschaft mit den Kindern zu machen und sich schnell unter den Steinen des Ufers versteckte.
Vielleicht zeigen sich die Märchenwesen jedoch bei den nächsten Führungen (siehe Kasten). Mit dem Thema „Entdecke die sagenhafte Märchenwelt der Priener Flusslandschaften“ und frei nach dem Motto „Runter vom Gas und rein in die Ferien …“ sind an vier Terminen im Juli und August vor allem die Ferienkinder angesprochen.