Eine erlesene Summe

von Redaktion

Lesemarathon an der Grundschule Eggstätt bringt 2825 Euro für Hilfsprojekte

Eggstätt – Mehrere Fliegen mit einer Klappe hat die Grundschule geschlagen, dies natürlich nur im übertragenen Sinne, aber das Projekt Lesemarathon für Unicef förderte nicht nur die Leselust der Schüler, sondern brachte auch die stolze Summe von 2825 Euro zustande. Das Geld wird nun zur Hälfte von der Grundschule für die Neugestaltung des Pausenhofs verwendet und zur anderen Hälfte kommt es Schulprojekten in Madagaskar, von Unicef initiiert und gefördert, zugute.

Wie hoch sind

die Bücherstapel?

Allen Grund zur Freude hatte Rektorin Sigrid Hübl beim Sommerfest, als sie die „erlesene“ Summe bekannt gab. Grund für das Spendensammeln war der Pausenhof. Dort sind einige Spielgeräte, die in die Jahre gekommen sind. Und da neue Spielgeräte – der Wünsche gibt es viele – recht teuer in der Anschaffung sind, wollte sich die Schulfamilie auch miteinbringen. „Lesen für Unicef“, bei dem die Schüler lesen und gleichzeitig ein Schulprojekt in Madagaskar unterstützen, war nur eine von vielen Ideen. Um dieses Projekt den Schülern nahe zu bringen, besuchten Iris Huber und Elke Czarnecki vom Unicef-Team Rosenheim die Eggstätter Grundschule. Sie erklärten den Kindern, was Unicef ist und wofür es sich die internationale Organisation einsetzt. In Madagaskar, einem der ärmsten Ländern der Erde, würden viele Kinder ohne Unterstützung von außen keine Schulbildung in Anspruch nehmen können, sondern müssten für den Lebensunterhalt arbeiten. Nach dem offiziellen Teil der Spendenübergabe und der Uraufführung des Schul-Raps mit den fünf Schulregeln „wir sind top!“ durch die gesamte Schulfamilie und Texterin Monika Eisner standen Sigrid Hübl, zwei Schülerinnen der zweiten Klasse und die beiden Unicef-Vertreterinnen für ein kurzes Gespräch zur Verfügung.

Eine weitere Idee war, so die Rektorin, Bücher für den Flohmarkt beim Sommerfest zu sammeln. Pia (noch sieben Jahre) und Paula (acht Jahre) sortierten daheim die vorhandenen Bücher durch, „auch bei den Nachbarn haben wir gefragt“. Um den Wettbewerb noch weiter anzustacheln, hatten die Lehrerinnen die Devise ausgegeben: Wer schafft es, einen so hohen Bücherstapel zu sammeln, dass dieser größer ist als die Lehrerin der jeweiligen Klasse? Bei der Erinnerung an die Mess-Geschichte mussten die beiden kichern: „Unser Bücherstapel war fast zweimal so hoch wie die Frau Hübl.“ Sigrid Hübl erzählte mehr über den Lesemarathon. Das Projekt habe schnell Anklang gefunden, und dass die Schüler immer mehr Spaß am Lesen fanden, sei ein schöner zusätzlicher Effekt gewesen. Die Schüler mussten sich Sponsoren für jede gelesene Seite suchen, sei es in der Familie, bei Freunden, Verwandten oder Nachbarn. Vielleicht war es der Wettbewerb, wer mehr Lesestoff schafft oder wer mehr Geld für den guten Zweck sammeln kann, egal: Es war für alle Seiten eine echte win-win-Situation, wie man so schön auf neudeutsch sagt. Iris Huber von Unicef erzählte noch ein bisschen mehr über das Projekt, das auf Recht auf Bildung abzielt. Das heißt, dass alle Kinder, ob Mädchen oder Junge, in die Schule gehen dürfen. Mit dem Geld werden auch Schulmaterialien besorgt, die Aus- und Weiterbildung der Lehrer gefördert, und Wasserpumpen für den Schulbrunnen beschafft. Denn die Bereitstellung sauberen Trinkwassers sei ebenfalls eine große Herausforderung für das arme Land. In einem Vortrag hätten sie den Schülern über Unicef und deren Projekte erzählt. Hübl: „…und den Kindern bewusst gemacht, wie gut es ihnen geht, dass sie eine Schule besuchen dürfen.“ Der Lesemarathon hat sich ausgezahlt.

Die Summe wird nun hälftig an Unicef und das Madagaskar-Project gehen, die andere Hälfte fließt in die Gestaltung des Pausenhofs. Und um noch mehr Geld für für die Spielgeräte des Pausenhofs zu sammeln, gab es nach dem offiziellen Teil das Grillfest, bei dem sich die gesamte Schulfamilie beteiligte. Der Elternbeirat organisierte Kuchen, Kaffee, Salate und Grillfleisch, aber auch von externer Seite wie der Gemeinde und ortsansässigen Vereine kam Unterstützung – eine tolle Aktion, da waren sich alle einig, von der viele Kinder profitieren, nicht nur die Grundschüler Eggstätts.

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