Bernau – Für alle Aktiven aus den Reihen der 23 Vereine des Chiemgau Alpenverbands ist der jährliche Gauheimatabend der Höhepunkt im Trachtenjahr. Überaus gut gefüllt war das Festzelt des gastgebenden Trachtenvereins „D´Staffelstoana“ Bernau am Vorabend des Gaufestes.
Die Festmusikkapelle Bernau unter der Leitung von Albert Osterhammer blies dem Publikum zum Auftakt einen Marsch, bevor die Kindergruppe der Gastgeber mit ihrem Auftanz und die Gaugruppe mit dem Mooswinkler-Plattler den Reigen der Auftritte eröffnete.
Vorsitzender Franz Praßberger vom Bernauer Festverein sprach in seinen Grußworten von einer Herzensfreude, die seine Mitglieder bei der Aufgabe, ein Gaufest ausrichten zu dürfen, erfüllt habe.
Stellvertretend für die zahlreichen Helfer dankte er der Familie Schleipfner für das grandiose Bühnenbild einer alten Bauernhof-Fassade, die am Schleipfner-Hof bei Renovierungsarbeiten eigens dafür vorsichtig abgetragen worden war, sowie der Künstlerin Stefanie Dirscherl, die die Themen Tracht und Kunst auf großformatigen Bildern im Zelt umgesetzt hat.
Auch Berliner
im Publikum
Schirmherr und Bürgermeister Philipp Bernhofer zog in seinem Grußwort angesichts der Tatsache, dass auch Berliner im Publikum zuhörten, augenzwinkernd Vergleiche mit Großprojekten in der Bundeshauptstadt. „Hut ab vor dem Gaufest-Projekt und Hut ab vor dem Bernauer Trachtenverein, der in den letzten beiden Jahren über sich hinausgewachsen ist und jetzt bei der Festwoche die Ernte einfahren kann.“
Zum Feuerwerk der Auftritte trugen die fünf Hafenstoana Alphornbläser aus Bernau, die Sunnafeld-Dirndl mit ihrem feinen Gesang, die Bernauer Ziachmusi, die Trachtengruppen des Festvereins und des Gauverbands sowie als Ansager Musikwart Thomas Hiendl aus der Feldwies bei.
Den krönenden Abschluss bildeten der „Maxglaner“ der Gaugruppe, der anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland einstudiert worden war, und der mit 16 Paaren einstudierte Sterntanz der Bernauer Aktiven.
Mit den Worten „Ein Gaufest ohne Otto Dufter ist eigentlich nicht denkbar“ erinnerte Zweiter Gau-Vorsitzender Georg Westner an den vor Kurzem verstorbenen Gau-Ehrenvorsitzenden aus Unterwössen, der im Chiemgau Maßstäbe gesetzt hat. Mit Blasmusik und Barmusik endete der Gauheimatabend, den der Berliner Gast Michael Haenl so kommentierte: „Einfach Spitze, was die Bayern machen, man kann sich kaum satt sehen, mein Geheim-Tipp sind die Kuchen, die von den Bernauer Frauen angeboten werden.“
Vor der Großveranstaltung im Zelt an der Buchenstraße war die große Trachtler-Familie im Bernauer Rathaus empfangen worden. Dabei würdigte Gauvorsitzender Miche Huber die Gastfreundlichkeit der Bernauer und sagte: „Das Gaufest ist ein Spiegelbild unserer ganzjährigen Arbeit und unsere Arbeit ist auch 135 Jahre nach der Gründung des ersten Trachtenvereins in Bayern voll und ganz zeitgemäß.“
Aufgrund der Wetterlage musste das Gedenken an die gefallenen, vermissten und verstorbenen Vereinskameraden in die Kirche „St. Laurentius“ verlegt werden. Die Vorstände des Festvereins und des Gauverbands legten einen Kranz nieder.