Kiefersfelden – Mit viel Beifall und Lob für die abwechslungsreiche Inszenierung des Ritterdramas „Wendelin von Höllenstein“ ging die heurige Spielsaison des Volkstheaters Ritterschauspiele Kiefersfelden zu Ende. In den zehn gut besuchten Aufführungen spendete das Publikum immer wieder spontanen Applaus. Die furiose Umsetzung des Dramas um den zwischen Gut und Böse hin- und hergerissenen Ritter Wendelin kam bestens an.
Die historische Ritter- und Geistergeschichte wurde, mit vielen abwechslungsreichen Szenen und schnellen Bilderwechseln, unterhaltsam aber auch nachdenklich auf der einzigartigen barocken Drehkulissenbühne des Theaters in Kiefersfelden umgesetzt.
Über menschliche Schwächen
Das Spiel über die menschlichen Schwächen des aufstrebenden Emporkömmlings Wendelin, mit seinen schwankenden Liebes- und Lebenslügen, war für das Publikum unterhaltsam und lehrreich zugleich. Den mystischen Wechsel zwischen Gut und Böse versinnbildlichten zwei geisterhafte Gestalten mit den Figuren des Allmächtigen und des Leibhaftigen. Faustische Bezüge waren da durchaus gewollt. Buße und Reue führten dann aber doch zu einem guten Ende auf der Kiefersfeldener Bühne. Der theaterbesessene Holzfäller Josef Georg Schmalz hatte 1837 die Vorlage eines Wiener Ritterromans wirkungsvoll in ein Theaterdrama umgeschrieben und die Ritterschauspiele Kiefersfelden entstaubten und belebten das Stück mit der heurigen Neuinszenierung. Vor allem die überraschenden Auf- und Abgänge des Teufels, der mit Feuer, Schall und Rauch explosiv aus den Tiefen der Bühne erschien oder genauso spektakulär wieder zurück in die Hölle fuhr, verblüfften und amüsierten das Theaterpublikum gleichermaßen. Das Handeln des Ritter Wendelin, der sich, in seiner Gier nach materiellem Reichtum und männlichen Eskapaden, willig von den falschen Versprechungen des Teufels verführen ließ, löste bei den Zuschauern oft wissendes Raunen aus. Die wirkungsvoll inszenierten Auf- und Abtritte der Geistergestalten im heurigen Ritterdrama „Wendelin von Höllenstein oder Die Totenglocke“ mussten von der Bühnenmannschaft des Kiefersfeldener Volkstheaters perfekt vorbereitet werden. Pannenfrei kamen die spektakulären Effekte in allen zehn Aufführungen auf die Bühne.
Über 40-köpfige
Theaterschar
Dafür waren im Vorfeld die Verantwortlichen in einem speziellen Pyrotechnikkurs geschult worden. Mit Stolz und Freude über die positive Resonanz ihres heurigen Ritterschauspiels zog die über 40-köpfige Theaterschar nach der letzten sonntäglichen Nachmittagsvorstellung mit fröhlicher Musikbegleitung zum traditionellen Ausklang in den Gasthof zur Post.