168 Folien zeigen: Im vergangenen Jahr wurde viel umgesetzt

von Redaktion

Bürgerversammlung Peter Solnar lobt Engagement – vor allem bei der Betreuung von über 80 Asylsuchenden

Aschau – Waren es das Spätherbstwetter, das Herbstfest in Rosenheim oder das Fernsehprogramm an diesem Mittwochabend oder haben die Aschauer mittlerweile die Querelen und Hahnenkämpfe im Aschauer Gemeinderat satt? Der Besuch der Bürgerversammlung war schwach. Während in den vergangenen Jahren kaum ein Platz in der Festhalle zu bekommen war, blieben dieses Mal ganze Bankreihen unbesetzt. Saßen die Gemeinderäte bisher immer an einem Tisch zusammen, so waren sie in diesem Jahr auf mehrere Stellen in der Halle verteilt.

Interesse war

nicht allzu groß

„Wie man unschwer erkennen kann, wurde und wird in Aschau auch im letzten Jahr viel angegangen und umgesetzt“, schloss Bürgermeister Peter Solnar nach zwei Stunden und 168 Folien seinen Vortrag bei der Bürgerversammlung in der Festhalle. Solnar bedankte sich für die hervorragende Arbeit des gesamten Gemeinderates. In der Regel finden rund 30 Sitzungen der Gemeindegremien pro Jahr mit etwa 200 Beschlüssen statt, diese werden in der Mehrzahl einstimmig gefasst.

Stolz berichtete Solnar über das Engagement der Bürger in allen Bereichen: Zum Beispiel der Bürgerbus – „wenn wir genügend Fahrer hätten, könnten wir einen zweiten Bus kaufen und sinnvoll einsetzen, so gut wird das Angebot genutzt“, so der Bürgermeister. Solnar bat die Anwesenden, eine Winter-Unterstellmöglichkeit für den Bürgerbus zur Verfügung zu stellen.

Das Repaircafé – initiiert durch den Seniorenbeirat – wird gut angenommen. Der Asylhelferkreis – rund 15 Personen im „Harten Helferkreis-Kern“ – hat nichts von seiner Agilität verloren. Aschau versorgt aktuell 82 Asylsuchende, 51 Personen sind im „Weißbräu“ untergebracht. Dank der Arbeit der Betreuer gebe es in Aschau keine schwerwiegenden Probleme bei der Integration. Mit spontanem Beifall bedankten sich die Besucher in der Festhalle bei den Mitgliedern des Helferkreises „für ihre tolle Arbeit und ihr ehrenamtliches Engagement“.

Spontanen Beifall gab es bei den Zuhörern auch für den Einsatz der Bauhofmitarbeiter und für die Feuerwehrleute. Hier wurde vor allem der Einsatz der Männer und Frauen bei den starken Schneefällen des Winters gewürdigt.

Der Aschauer „Frischluftbus“, anfangs von vielen als überflüssige Spinnerei belächelt, habe sich mittlerweile etabliert und werde in Fachkreisen als richtungsweisend für die Gesundheitsvorsorge der beteiligten Senioren und der Schulkinder gesehen. Mittlerweile kann sich der Frischluftbus mit mehreren Preisen und Auszeichnungen schmücken.

Der ÖPNV spielt auch in Zukunft eine große Rolle für Aschau und Sachrang: Angestrebt wird die Verwirklichung einer Ringlinie rund um den Geigelstein durch das Priental und das Achental mit Abzweigen nach Oberaudorf und Reit im Winkl. Die bisherigen Vorschläge zur Verwirklichung der Vorhaben seien jedoch nicht zielführend gewesen. Aber: „Wir bleiben dran“.

Gerade beim Tourismus habe Aschau in den letzten Jahren ganz neue Maßstäbe gesetzt. Dabei seien die Gästeanreisen auf diesem umkämpften Markt um fünf Prozent auf 68524 angestiegen und die Übernachtungszahlen mit 343487 weitgehend gleich geblieben. Aber die Gemeinde habe sich nicht nur in der Region, sondern deutschlandweit in vielen wichtigen Gremien etabliert und weitere wichtige Verbindungen geknüpft, so Solnar. Dabei seien Projekte der unterschiedlichsten Art angegangen und verwirklicht worden. So das Bergsteigerdorf Sachrang – eines von lediglich vier Bergsteigerdörfern in Deutschland. Neuigkeiten zum geplanten Hotel nördlich der Festhalle hatte Solnar nicht dabei, der vorliegende Planungsentwurf könne jederzeit ausgearbeitet und umgesetzt werden.

„Ernährung und Gesundheit“ sei für Aschau kein Jahresmotto, sondern ein „Jahrzehntmotto“. Aschau erfüllt weiter die Bedingungen, die an einen Luftkurort gestellt werden, ist federführend in der Ökomodellregion, nimmt teil am Interregprojekt Kardiologie, hat das Konzept „Region in Aktion“ erstellt und in Brüssel vorgestellt, ist im Gemeindenetzwerk „Allianz in den Alpen“ vertreten und ist dabei, das Leaderprojekt „Barrierefreier Aschauer Bahnhof“ gegenüber der Bahn durchzufechten.

Staatsstraße

marode

Das Wirken des hochgelobten Müllner Peters wurde bei einem Symposium weiter erforscht, der aktuell stagnierende Museumsbetrieb wird im kommenden Jahr vom Verein und der Gemeinde zusammen betrieben. Bis dahin soll auch der dritte Streckenabschnitt der maroden Staatsstraße 2093 im Raum Berg-Sachrang renoviert werden.

Routiniert spulte Solnar das Programm ab, nach zwei Stunden war er mit seinem Sachvortrag fertig. Jetzt erwarteten alle Besucher, der Bürgermeister, der Gemeinderat und die Mitarbeiter der Verwaltung die altbekannten Anfragen und den Schlagabtausch zur Sporthalle und zur Finanzierung – aber nichts kam.

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