Die Familie ruft

von Redaktion

Riederings Bürgermeister tritt nach zwölf Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl an

Riedering – Riederings Bürgermeister Josef Häusler tritt nicht mehr als Bürgermeister an. Er will stattdessen für den Kreistag kandidieren. Eigentlich zählt nach zwölf Jahren Kommunalpolitik eines: „Es ist mir wichtig, jetzt wieder mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen und etwas mehr Freiraum für gemeinsame Unternehmungen mit Freunden zu haben.“

Die Entscheidung, als Bürgermeister aufzuhören, sei für ihn, besonders im Hinblick auf die jetzt sehr positive Konstellation, nicht einfach gewesen. Denn zum einen habe er sich in der Verwaltung auf sehr zuverlässige, engagierte und fachkompetente Mitarbeiter verlassen können, zum anderen habe die Gemeinde unter anderem mit den Bauhof- und Wertstoffhofmitarbeitern einsatzfreudige und rührige Teams vor Ort.

Aufgaben und

Probleme

„In den vergangenen Jahren habe ich stets versucht, Notwendigkeiten zu erkennen und die Gemeinde zu entwickeln, Fördermöglichkeiten auszuschöpfen und Lösungen für die vielfältigen Aufgaben und unterschiedlichsten Probleme zu finden“, so Häusler. Er hoffe, dass sich auch für die kommenden sechs Jahre Bürgerinnen und Bürger finden, die ihr Wissen in die Gemeindepolitik miteinbringen und sich für das nicht immer leichte kommunale Ehrenamt als Gemeinderat zur Verfügung stellen.

Nachdenkliches

zum Gemeinderat

Denn um eine Gemeinde positiv zu gestalten, brauche es Kandidaten und Kandidatinnen, „die eine eigene Meinung haben und für diese Meinung auch einstehen, die Sachverhalte nicht ausblenden, nur weil sie nicht ins eigene Weltbild passen.“ Ein Gemeinderat sei für ihn „ein Gremium, das diskutiert und argumentiert, ohne sich anzufeinden und zu spalten.

Frauen und Männer, die politisch oder in der Sache Andersdenkende akzeptieren und aus dem Grund nicht denunzieren. Das ist Demokratie, die eine Gemeinde braucht und die sich alle Bürger von ihren gewählten Vertretern erwarten.“

Klare Worte sind wichtig, das weiß der Rathauschef, der vor seinem Amtsantritt als Projektleiter bei Danone in Rosenheim über 33 Jahre beschäftigt war.

Die vergangenen Jahre als Bürgermeister seien äußerst arbeitsintensiv gewesen und er freue sich auf die Zeit nach den Kommunalwahlen.

Ein bisschen Wehmut klingt dennoch mit Blick auf seinen Abschied: seien es die vielen persönlich bereichernden Momente mit den Bürgern, sei es, dass man in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und der Verwaltung so viel vorangebracht habe.

So konnte Bauland für Einheimische geschaffen und viele langfristige Projekte wie die Dorferneuerung gestartet und zum Teil schon umgesetzt werden. Im nächsten Jahr wird in Riedering die Dorferneuerung beginnen und unter anderem der Geh- und Radweg von Ecking nach Neukirchen gebaut.

Und noch heute erinnert sich Häusler gerne an seine Wiederwahl im Frühjahr 2014, als er mit seiner Frau zum Wirt ging und er dort mit Blaskapellenklängen von seinen Freunden empfangen wurde.

Auch traurige

Momente

Aber es habe auch traurige Momente gegeben. Er hält inne, das Hochwasser von 2011 mit einem Todesfall habe ihn sehr berührt und zugleich angespornt, den Hochwasserschutz in seiner Heimatgemeinde voranzutreiben, auch wenn es jetzt auf einmal kritische Stimmen hinsichtlich der Kosten rund um die Hochwasserschutzmaßnahmen gebe.

Ganz loslassen von der Politik will Josef Häusler nicht. Er möchte sich auf anderer Ebene für die Kommunalpolitik einsetzen und kandidiert deshalb für einen Sitz im Kreisrat. Ein Mitwirken in der Kommunalpolitik sei Verpflichtung: „Es lohnt sich, sich für das Gemeinwohl einzusetzen.“

Artikel 10 von 11