Flintsbach – Mit dem Segen der Kirche wurde ein neues Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Flintsbach in einer Feierstunde übergeben. Den Segen spendeten Pfarrer Helmut Kraus, Dekan der katholischen Kirche im Inntal und Pfarrer Thomas Löffler von der evangelischen Kirchengemeinde Brannenburg. Die Fürbitten hatten die Feuerwehrkinder und die Jugendfeuerwehr vorbereitet und vorgetragen. „Auch wenn das Fahrzeug bereits im Juni in Betrieb genommen wurde, ergab sich jetzt erst die Gelegenheit zur feierlichen Übergabe, erklärte Feuerwehrvorstand Alexander Heinisch bei seiner Ansprache.
Die Planungen für dieses Fahrzeug gehen bereits in das Jahr 2016 zurück, als dem Gemeinderat erste Überlegungen zum Fahrzeugkonzept vorgestellt wurden. Eine weichenstellende Änderung des Konzepts ergab sich allerdings dann schon im Januar 2017. Der ursprüngliche Plan, der die Anschaffung eines „Mittleren Löschfahrzeugs (MLF-L)“ vorsah, wurde zugunsten eines „Tragkraftspritzen-Fahrzeug Logistik (TLF-L)“ abgeändert. Einer der Gründe war, ein Fahrzeug unterhalb der 7,5-Tonnen-Gewichtsklasse in Dienst zu stellen. „Schließlich blieb das Gesamtgewicht des Fahrzeuges der TLF-Klasse bei 7,2 Tonnen stehen“, erklärte Jörg Benkl, Kommandant der Feuerwehr Flintsbach.
„Damit konnte erreicht werden, dass dieses Fahrzeug künftig auch mit einem sogenannten „Feuerwehrführerschein“ gefahren werden darf“. Dazu legen Feuerwehrangehörige mit einer Pkw-Fahrerlaubnis lediglich eine zusätzliche Prüfung ab, mit der sie das Fahrzeug dann im Straßenverkehr lenken dürfen. Für den Chef der Feuerwehr taktisch ein riesen Gewinn, denn nicht jeder Feuerwehrangehörige ist im Besitz eines teuren Lkw-Führerscheins. Eine gute Idee, die sich für die Gemeinde, die die hohen Kosten für die Lkw-Führerscheine trägt, als großer finanzieller Vorteil herausstellt. Dabei bietet das Fahrzeug mit seinem modulartigen Aufbau ein Höchstmaß an Flexibilität, Komfort und Nutzen.
Die Gesamtkosten von ursprünglich geschätzten 170000 bis 200000 Euro konnten deutlich unterschritten werden. „Wir haben uns im Gemeinderat immer wieder die Frage gestellt: Was brauchen wir wirklich? Die Vielfalt der Aufgaben und die Einsätze der Feuerwehr haben sich in den letzten Jahrzehnten geändert“, sagte Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher und unterstrich noch einmal den Gedanken einer möglichst großen Flexibilität des Fahrzeugs. Wichtig für ihn war die Ausstattung des Fahrzeuges mit Allradantrieb: „Bei uns geht es nicht nur um Einsätze auf der Autobahn, sondern es geht auch ins Gebirge, da ist der Allradantrieb unerlässlich.“ stv