Zentrales Silvesterfeuerwerk in Aschau

von Redaktion

Gemeinderat kommt zu keinem Entschluss: Entscheidung vertagt

Aschau – Werden die Aschauer auch in Zukunft das neue Jahr mit einem individuellen Feuerwerk begrüßen können oder veranstaltet die Gemeinde künftig ein zentrales Feuerwerk für alle? Bei der Gemeinderatssitzung schlug Bürgermeister Peter Solnar (FWG) vor, dass die Bürger im Gemeindebereich aus Umweltschutz- und Brandschutzgründen zum Jahreswechsel innerorts kein Feuerwerk mehr abbrennen sollten. Als Ersatz könne die Gemeinde Aschau an einem zentralen Ort ein professionelles Feuerwerk für alle veranstalten. In anderen Kommunen habe sich diese Regelung bereits bestens bewährt: Aus dem gemeinsamen Feuerwerk und dem gemeinsamen Glas Sekt zur Feier des neuen Jahres, organisiert durch die Kommune auf dem Festplatz, seien in den vergangenen Jahren bereits gemeinsame Feste für alle entstanden. Gerade für den Luftkurort Aschau und das Bergsteigerdorf Sachrang könnte hier wieder ein wichtiger Akzent in Sachen Natur- und Umweltschutz gesetzt werden.

Der Kommandant der Aschauer Feuerwehr, Tobias Brinkmann, erklärte dem Gremium die Unterschiede zwischen einem professionellen Feuerwerk und dem Böller- und Raketenschießen der Privatleute. Die Feinstaub- und Schwermetallbelastung sei durch ein großes Profifeuerwerk bedeutend geringer, als durch die vielen einzelnen Raketen und Böller der Bürger. Allerdings entfiele der Spaß für den Einzelnen beim Starten der Raketen. Die Kosten für ein gemeindliches Feuerwerk wollte er nicht beziffern, das hinge von der Größe ab: Mit Mindestkosten von 4000 bis 5000 Euro für die Gemeinde müsse aber mindestens gerechnet werden. Nach oben gäbe es kaum Grenzen.

Gemeinderatsmitglied Sebastian Pertl (FWG) begrüßte den Vorschlag, schließlich lägen bereits gute Erfahrungen aus anderen Gemeinden vor. Anscheinend fehle einigen Gemeinderatsmitgliedern hier am Tisch der Weitblick für die zukünftigen Entwicklungen. Simon Hoesch (ABL) kritisierte, dass manche zukunftsweisenden Vorschläge hier am Tisch ins Lächerliche gezogen würden, sodass man seine eigenen Ideen gar nicht mehr äußern möchte.

Philipp Ramming (CSU) war der Ansicht, dass eine einfache gemeindliche Empfehlung, verbunden mit einem fiskalisch gelieferten Feuerwerk, die Bürger nicht davon abhalten würde, selbst ein Feuerwerk abzubrennen. Der Erfolg stünde in keinem Verhältnis zum vorherigen Arbeitsaufwand, eine stichhaltige Begründung für ein Verbot ließe sich nur schwer konstruieren. Außerdem sei es keine Aufgabe der Kommune die Bürger mit einem Silvesterfeuerwerk zu belustigen.

Bürgermeister Solnar schloss die Debatte mit dem Hinweis, dass eine Entscheidung verbunden mit einem Beschluss heute wohl nicht möglich sei. Er werde bis zur nächsten Sitzung am 12. November die Kosten ermitteln lassen und den Tagesordnungspunkt dann dem Gremium erneut zur Entscheidung vorlegen.

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