Pittenhart – Der Kreisverkehr bei Taxenberg in der Gemeinde Pittenhart wurde gemeinsam mit dem darauf errichteten Kunstwerk „Landwirtschaft“ feierlich eingeweiht. „Der Landkreis Traunstein hat mit dem Kreisverkehr einen Unfallschwerpunkt entschärft und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer wesentlich verbessert“, erklärte Landrat Siegfried Walch bei der Feierstunde vor Ort. Walch lobte zudem das Kunstwerk als starkes Zeichen für die Bedeutung der Landwirtschaft in der Region.
Tiefe Verbundenheit
mit den Bauern
„Unsere Bauern haben nicht Kritik, sondern Wertschätzung verdient“, betonte Walch. Im Sinne der Initiative „Blühender Landkreis Traunstein“ wird um das Kunstwerk herum auf dem Kreisverkehr eine Blühfläche entstehen, gehegt und gepflegt von den Mitarbeitern des Landkreis-Bauhofs.
Das Kunstwerk wurde vom 23-jährigen Pittenharter Künstler Marco Bruckner entworfen und verwirklicht. Der Pittenharter Bauernverband (2000 Euro), der Gartenbauverein Pittenhart (500 Euro) und der Kulturverein Hilgerhof (500 Euro) unterstützten das Kunstwerk mit großzügigen Spenden. Marco Bruckner schilderte den Werdegang und die Grundgedanken seines Werks, das im engen Austausch mit Bürgermeister Reithmeier entstanden sei: „Es soll die tiefe Verwurzelung der Landwirtschaft in unserer Gemeinde und im Landkreis symbolisieren. Der Pflug steht für Aufbruch und für die Erzeugung hochwertiger regionaler Lebensmittel. Gleichzeitig soll das Kunstwerk an diesem Ort mit vielen Verletzten und Toten auch die Zerbrechlichkeit des Menschen zum Ausdruck bringen.“
Bürgermeister Sepp Reithmeier dankte Landrat Walch und dem Landkreis Traunstein für die Verwirklichung „dieses von Gemeinde und Region so langersehnten Verkehrsprojekts.“ Reithmeier verwies auf die vielen schweren Unfälle, die sich an dieser Kreuzung ereigneten. Nach einem Unfall im Jahr 2015 hatte Pittenharts Bürgermeister einen erneuten Vorstoß für den Kreisverkehr unternommen und war dabei bei Landrat Walch sofort auf große Unterstützung getroffen. Anfang April dieses Jahres erfolgte der Spatenstich, fertiggestellt wurde der Kreisverkehr Anfang Juni und damit einige Wochen früher als geplant. Gut 650000 Euro hat der Landkreis Traunstein in den Bau des Kreisverkehrs investiert, vom Freistaat Bayern wird eine Förderung in Höhe von 275000 Euro erwartet. Im Zuge der Maßnahme wurde auch die Asphaltdeckschicht von der Landkreisgrenze Rosenheim nahe Höslwang bis nach Hinzing auf einer Länge von circa zwei Kilometern erneuert. Der Kreisverkehr hat einen Durchmesser von 40 Metern, die Kreisinsel hat einen Durchmesser von 26 Metern, die Kreisfahrbahn ist sieben Meter breit.
Landrat Walch und Bürgermeister Reithmeier dankten den Mitarbeitern der Tiefbauverwaltung und des Bauhofs des Landkreises sowie der Baufirma Max Streicher und dem Planungsbüro „ing“ Traunreut für ihre professionelle Arbeit. Besonders dankten Landrat und Bürgermeister auch den Grundstückseigentümern: „Ohne ihre Verhandlungsbereitschaft hätten wir den Kreisverkehr nicht verwirklichen können.“
Pfarrer David Mehlich fand bei der Weihe eindrucksvolle Worte, als er schilderte, wie er vor einigen Jahren zu einem Unfall an der Kreuzung hinzukam. „In diesem Moment ist mir bewusst geworden, dass wir Menschen mit unserer Zerbrechlichkeit Hoffnung brauchen, dass wir Christen uns nicht mit Leid und Tod abfinden können und deswegen alle Hebel in Bewegung setzen, damit so etwas nicht mehr passiert. Heute stehen wir am Ergebnis dieses Glaubens und dieser Haltung. Wir verbinden damit die Hoffnung, dass hier nie wieder ein Feuerwehrauto stehen muss, weil sich ein schwerer Unfall ereignet hat.“