Eggstätt – Im Anschluss an die Präsentation durch Bürgermeister Hans Schartner (ÜWG) bekamen die Bürger bei der Bürgerversammlung im Gasthaus Widemann das Wort. Zuerst ging es um die schriftlich eingegangenen Anträge, die in voller Länge verlesen und anschließend gleich beantwortet wurden. Auf die Nachfragen von Manfred Fischer zu den unterschiedlichsten Themen ging Schartner Punkt für Punkt vor.
Eine generelle Öffentlichkeit von Gemeinderatssitzungen belegte Schartner mit einem Nein. Bei Grundstücksverhandlungen sei das beispielsweise schwierig, oder wenn es um die Vergabe von Grundstücken im Rahmen von Bauen für Einheimische gehe. Hier sei der ganze Prozess anonym, lediglich Verwaltung und Bürgermeister wüssten Namen.
Katharina Weinberger hakte beim Thema Artenschutz nach. Laut Geschäftsleiter Hans-Joachim Kaiser arbeite die Verwaltung hier mit der Unteren Naturschutzbehörde zusammen. In Bebauungsplänen seien beispielsweise Nistplätze und Artenschutz bei dem Punkt „Hinweise“ aufgenommen. Bei einem Abbruch alter Gebäude gelte es, die Arbeiten zu dokumentieren und mit der Behörde abzusprechen. Was den Mauersegler betreffe, so liege es in Verantwortung des Bauherren, für Nistplätze zu sorgen. Laut Landratsamt seien ab 2020 Nistkästen kostenlos verfügbar, so Kaiser abschließend.
Mehrere Nachfragen aus dem Publikum betrafen den Straßenausbau. Schartner und Kaiser verwiesen hier immer wieder auf die Gesetzeslage und das rechtliche Gutachten und stellvertretender Bürgermeister Christian Glas wiederholte den Gemeinderatsbeschluss, bis 2021 den Ausbau ruhen zu lassen. Helmut Hundhammer von der Bürgerinitiative „Strebs in Eggstätt – nein danke!“ (er hatte mit seinen Mitstreitern 272 Unterschriften im Frühjahr gegen eine endgültige Straßenherstellung gesammelt, Anm. der Red.) erklärte den Beschluss des Gemeinderates für nachvollziehbar.
Sorgen um massiv gebaute Gehsteige, die im Winter durch Schneeräumarbeiten leiden, machte sich Peter Pfaffenberger. Schartner wiederum erklärte, dass Gehsteige wichtig seien, sorgten sie doch für Sicherheit der Fußgänger.
Wer für die Verlegung der Hartseestraße im Zuge des Kindergartenneubaus zahlt, war eine Frage Richard Antretters. Schartner erwiderte, dass die betroffene Firma einen Großteil selbst zahlen solle.
Die Flächen würden zudem nicht verkauft, sondern in einem Pachtvertrag geregelt. Die Verlegung der Straße nannte Schartner „richtig und wichtig. Schließlich geht es um die Verkehrssicherheit, auch bei der Ausfahrt.“
Zweiter Bürgermeister Christian Glas zeigte sich verwundert, dass keine Nachfragen aus dem Publikum zum Thema ÖPNV gekommen seien. Er wolle deshalb „eine freudige Nachricht verkünden“: Laut einer Vorabinformation durch das Landratsamt werde ab kommendem Jahr der Busverkehr von und nach Eggstätt auf einen Zwei-Stunden-Takt ausgeweitet.
Dritter Bürgermeister Marcus Schuster, der für die kommende Legislaturperiode aus beruflichen Gründen nicht mehr antreten wird, rief als Wahlkampf-Maxime aus: „Eggstätt steht im Mittelpunkt.“ Die einzelnen Kandidaten sollten sich nicht allzu wichtig nehmen. elk