Oberaudorf – Mit Röstkastanien, Gulaschsuppe und warmen Getränken wurde die neue Geschieberückhaltesperre am Hocheckgraben in Oberaudorf eingeweiht. Als Bauherr eingeladen hatte das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim. Mit dem neuen Schutzbauwerk können jetzt Geschiebe und Wildholz, das bei Unwettern aus dem steilen Einzugsgebiet vom Bach in die Ortschaft transportiert wird, zurückgehalten werden. Behördenleiter Paul Geisenhofer ging in seinem Grußwort auf die besondere Bedeutung einer ganzheitlichen, „integralen“ Herangehensweise beim Hochwasserschutz ein.
„Ein Risiko
bleibt immer“
„Bei der Planung müssen wir neben dem technischen Bauwerk auch die Gewässerökologie, die Bewirtschaftung des Einzugsgebietes und die spätere Bauwerksunterhaltung berücksichtigen. Aber auch die Bürger müssen Vorsorge treffen, denn ein Risiko bleibt immer“, warnte Geisenhofer. Gerade im alpinen Raum sollten die häufigen Starkregenereignisse nicht unterschätzt werden. Zweiter Bürgermeister Alois Holzmaier freute sich, dass die veranschlagten Kosten mit knapp 320000 Euro gehalten wurden und die Gemeinde davon nur einen relativ geringen Beteiligtenbeitrag leisten musste. Während eines Rundganges erläuterte Projektleiter Thomas Brandner den Bauablauf und die Funktion der Sperre. Obwohl es sich von den Kosten her um eine eher kleine Baumaßnahme handelt, war die Ausführung an dem beengten Standort umso schwieriger und die Wasserbauer der Flussmeisterstelle Rosenheim wurden vor echte Herausforderungen gestellt. Sie verankerten das Bauwerk mit Mikropfählen im Untergrund, bezogen die nicht mehr standsichere Wildbachsperre in die Konstruktion ein und schützten das angrenzende Gebäude mit einem Damm aus „Bewehrter Erde“. Selbst der große Wildholzrechen wurde von der Flussmeisterstelle in Eigenleistung geschweißt. „Mit der Geschieberückhaltesperre am Hocheckgraben haben wir einen Baustein zur Reduzierung des Hochwasserrisikos fertiggestellt“, stellte Brandner fest. Weitere Maßnahmen an den Wildbächen Auerbach, Röthenbach, Fischbach, Trißlbach und Hocheckgraben seien aber noch notwendig.