Stephanskirchen – Kanalsanierung ist überhaupt nicht sexy. Weil niemand sieht, wo das Geld verbaut wird. Und meistens ist es viel Geld, das verbaut wird. So auch im Stephanskirchner Ortsteil Haidholzen. Die Planung lag jetzt dem Gemeinderat vor.
Knapp acht Kilometer Kanalleitung, dazu 528 Anschlussleitungen und viele Schächte wurden in den vergangenen Monaten untersucht, nun steht die Planung für die Sanierung.
Ein Schlauch als Wandersatz
Auf 2,6 Kilometern werden die Hauptabwasserkanäle saniert. Es sind 74 Kanalhaltungen – so heißen die Abschnitte zwischen den Schächten –, die in geschlossener Bauweise, also über die Schächte saniert werden. Auf weiteren knapp 1000 Metern oder 30 Haltungen wird aufgrund der großen Anzahl der Schäden und des daraus resultierenden Fremdwassereintritts eine komplette Sanierung vorgesehen. Und zwar mittels Schlauchlining. Dabei wird ein kunstharzgetränkter Schlauch in den Kanal eingezogen, eingestülpt oder eingeblasen, der dann aushärtet und die maroden Kanalwände ersetzt. Vorteil: Es muss nicht gebaggert werden und ist damit günstiger.
Hinzu kommen noch rund 40 Stellen, an denen kleinere Schäden zu beheben sind. Schadhafte Schächte werden bei der Gesamtmaßnahme gleich mitsaniert, nicht mehr genutzte Zuläufe geschlossen – was den Zulauf von Fremdwasser verringert und Ungeziefer Rückzugsräume nimmt.
Halbes Jahr Zeit, 420000 Euro Kosten
Das Ingenieurbüro ISAS, das mit der Planung beauftragt ist, geht von sechs bis sieben Monaten Bauzeit aus. Die Kosten liegen bei knapp 420000 Euro plus Honorar für die Planung. Die Mittel sind im Haushalt vorhanden, 2020 kann es losgehen. Dem stimmte der Gemeinderat einmütig zu.