Bad Feilnbach – Regina Vogt ist die achte Apfelkönigin von Bad Feilnbach. Vor wenigen Wochen mitsamt ihren sechs Prinzessinnen ins Amt eingeführt, liegt eine spannende Zeit vor ihr, die mitnichten erst mit der Apfelblüte im Frühjahr beginnt. Wir warfen gemeinsam mit der 19-jährigen Verwaltungsfachangestellten aus Kutterling einen Blick auf das, was ihr Amt mit sich bringt.
Frau Vogt, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Titel. Wie kam es denn dazu, dass Sie Apfelkönigin wurden?
Herzlichen Dank. Um das Amt kann man sich nicht bewerben, es gibt auch keine Wahl. Ich bin vom Obst- und Gartenbauverein Bad Feilnbach-Wiechs-Litzldorf gefragt worden, ob ich Apfelkönigin werden möchte. Ich bin mittlerweile die achte Apfelkönigin. Eine meiner Schwestern war übrigens eine der Prinzessinnen bei der allerersten Apfelkönigin.
Bis zum Schluss ist es ja immer ein Geheimnis, wer die neue Apfelkönigin wird. Wie lange mussten Sie dicht halten?
Gefragt worden bin ich schon im Juni oder Juli. Gewusst haben es nur der Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins, die Familie und natürlich die Schneiderin, die mein Dirndlgwand geschneidert hat. Im Oktober wurden dann schon die ersten Fotos gemacht.
Und wann haben Sie Ihre Prinzessinnen kennengelernt?
Zum ersten Mal haben wir uns bei der Versammlung getroffen, bei der ich offiziell als Apfelkönigin vorgestellt wurde. Ihre Namen wusste ich vorher. Ein paar kannte ich bereits, andere aber gar nicht.
Als Apfelkönigin trägt man ja in Bad Feilnbach keine Krone. Woran erkennt man Sie?
Die Apfelkönigin trägt bei uns ein Kranzerl im Haar und die Schärpe über dem Dirndlgwand.
Wie stark ist Ihr persönlicher Bezug zum Thema Apfel? Im heimischen Garten in Kutterling stehen doch sicher auch etliche Obstbäume?
Wir haben eine Bio-Landwirtschaft mit einem großen Obstgarten, mit rund 150 Bäume. Darunter sind bestimmt um die 40 Apfelbäume.
Haben Sie dabei eine Lieblingssorte?
Nein, ich esse Äpfel einfach generell sehr gern – solang sie saftig und gut im Geschmack sind. Und ich mag sie in allen Varianten – frisch gepflückt, als Apfelmus, getrocknet, im Kuchen…
Was geschieht mit der Ernte bei Ihnen zu Hause – außer, dass die Äpfel gegessen werden natürlich?
Wir verwerten sie weiter zu Likören, Säften, Marmeladen, verkaufen sie oder brennen Schnaps daraus.
Sind Sie dabei auch auf dem Feilnbacher Apfelmarkt vertreten?
Nein, aber wir helfen unserer Tante bei ihrem Stand auf dem Markt. Wann ich zum ersten Mal dort war, kann ich gar nicht sagen.
Bis zum nächsten Markt im Oktober ist es ja noch lange hin. Aber was steht denn als Nächstes auf dem Programm? Was macht eine Apfelkönigin im Winter?
Der Vorstand vom Trachtenverein hat uns zum Beispiel zur Eröffnung vom Feilnbacher Waldadvent eingeladen. Jetzt im Januar geht es zur Grünen Woche nach Berlin, wo unter anderem ein Königinnentreffen stattfindet und eine Einladung zum Staatsempfang wartet. Zuhause stehen natürlich Veranstaltungen wie „Bad Feilnbach brennt“ oder die Blütenwanderung auf dem Programm. Ich bin ja jetzt ganz neu dabei und bin gespannt, was alles kommt. Ansonsten gehe ich natürlich ganz normal in die Arbeit bei der Gemeinde Bad Feilnbach.
Haben Sie eigentlich Kontakte zu Ihren Vorgängerinnen?
Ja, die kenne ich natürlich. Mit Johanna Seebacher, der letztjährigen Königin, war ich zum Beispiel in München im Maximilianeum bei einer Veranstaltung der Freien Wähler zum Thema „Frauen in der Kommunalpolitik“. Dort war auch ein Königinnentreffen. Meine Kollegin Maria Millauer war auch schon Apfelkönigin und mit Marianne Schmid spiele ich zusammen in der Trachtenkapelle Litzldorf.
Welches Instrument spielen Sie dort?
Tenorhorn.
Und welche Hobbys haben Sie sonst noch im Alltag?
Ich mag es, zu den Tieren zu gehen, in den Stall zum Melken oder auch in die Berge. Aber besonders gerne brenne ich mit meinem Opa Schnaps. Interview: Eva Lagler