Ein Leben, das der Sehnsucht entspricht

von Redaktion

Hubertus Meyer-Burckhardt liest am Donnerstag im Utopia aus seinem Buch

Wasserburg – Er ist Produzent, Autor, Journalist und Gastgeber der NDR-Talkshow: Hubertus Meyer- Burckhardt ist derzeit noch aus einem anderen Grund omnipräsent, denn er hat einen Spiegel-Bestseller geschrieben – „Diese ganze Scheiße mit der Zeit“, eine biografisch geprägte Auseinandersetzung mit der dem Thema Zeit. Aus seinem Buch liest der 63-Jährige am Donnerstag, 30. Januar, um 18 Uhr im Wasserburger Kino Utopia. Dort zeigt das von Schauspielerin Marie Theres Kroetz-Relin ins Leben gerufene Filmfestival „Region 18 – Wir holen die Stars aufs Land“ um 20 Uhr auch eine Meyer-Burckhardt-Produktion, die dieser selbst ausgewählt hat: „Mein letzter Film“ mit dem verstorbenen Star Hannelore Elsner.

Ein Interview mit der Wasserburger Zeitung über Meyer-Burckhardts Lieblingsthema: die Zeit.

Sie widmen der Zeit ein ganzes Buch – warum haben Sie sich dafür die Zeit genommen?

Weil es mir ein Vergnügen war, meiner Lebenszeit diese Ehre zu erweisen.

Wie hat sich Ihr Verhältnis zur Zeit verändert, seitdem Sie wissen, dass Sie an Krebs erkrankt sind?

Dass Zeit knapp und kostbar ist wusste ich schon immer. Nun empfinde und fühle(!) ich es auch.

Sie warnen in Ihrem Buch davor, es zu lesen. Denn es sei kein Roman, keine Erzählung, sondern das, was Unfallopfer berichten, wenn das Leben in Sekundenschnelle an einem vorbeiziehe. Wie können Sie sich den großen Erfolg dieses „Unfallberichts“ erklären?

Das Buch ermutigt die Leserinnen und Leser, das Leben zu führen, das ihrer Sehnsucht entspricht. Es ist ein Buch für Mut-Bürger.

Sie bedanken sich in Ihrem Buch im Nachwort bei Ihrer Freundin, der Wasserburgerin Marie Theres Kroetz-Relin, dafür, dass diese sie „unverdrossen“ zu Lesungen nach Bayern einlädt. Warum nehmen Sie sich dafür und für die Filmvorstellung in Wasserburg Zeit?

Ich habe in meinem Leben dreimal in Bayern gewohnt und insofern eine enge Beziehung zum Freistaat. Und: Marie Theres habe ich 1987 kennengelernt. Seitdem kann sie sich meiner Zuneigung und meines Respekts absolut sicher sein.

Sie haben für das Festival „Region 18“ mit Vorführung im Wasserburger Utopia die Produktion „Mein letzter Film“ ausgesucht. Warum ist das Ihr Lieblingsfilm?

Weil er sich mit der Endlichkeit auseinandersetzt, was schon im Titel deutlich wird. Und: weil ich Hannelore Elsner in diesem Film unwiderstehlich gut finde. Immerhin hat sie für „Mein letzter Film“ den Preis für die beste Hauptdarstellerin beim Deutschen Filmpreis 2003 bekommen.

Das Gespräch führte Heike Duczek

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