Auch nach seinem 85. Geburtstag geht Heinrich Mayr noch seiner Leidenschaft nach: Motorräder.Foto Kirchner
ried mayr85 elk
Riedering – Heinrich Mayr aus Moosen feierte kürzlich seinen 85. Geburtstag. Zu seinem Jubeltag kamen neben Freunden und Familie auch Riederings Dritter Bürgermeister Dominik Summerer.
Mayr kann auf ein arbeits- und erlebnisreiches Leben zurückblicken. Aufgewachsen mit drei Brüdern und einer Schwester, verbrachte er schon immer viel Zeit in der Werkstatt seines Vaters. Dieser hatte 1936 seinen eigenen Betrieb als Hufschmied und Landmaschinenmechanikmeister in Moosen gegründet. 1962 übernahm dann Sohn Heinrich und baute die Kfz-Werkstätte um und aus: Tankstelle, Kramerladen, Versicherungsagentur, Verkaufsstelle für Hercules und Peugeot – „und drei preisgekrönte Pinzgauer Kühe hatten wir auch noch“, fällt Ehefrau Sabine ein. Bis vor 20 Jahren leitete er die Werkstatt, dann übergab er an seinen Sohn Michael.
Ganz auf das Altenteil hat er sich nicht zurückgezogen, denn seine Leidenschaft gilt nach wie vor dem Motorrad. Bis heute stehen über 20 Motorräder, DKW, Ducati- und BMW-Maschinen im Keller. Sein ganzer Stolz: Eine Peugeot 350 aus Frankreich, die 1936 gebaut wurde.
Bis heute pflegt er Kontakte in ganz Europa und als Motorradspezialist hat er immer noch einen Namen in Fachkreisen. Ob es ein fachmännischer Ratschlag ist oder er irgendwo noch ein Ersatzteil für die Oldtimer besorgen und sogar selbst einbauen kann: Mayr kennt fast alle und jeden in der Motorrad-Oldtimer-Welt.
Mayr zierte im Oktober 1963 das Titelblatt der Zeitung „Das Motorrad“. Ein paar Mal ist er bei den deutschen Meisterschaften mitgefahren. Bis nach Italien führte ihn so manches Rennen. Bis vor zwei Jahren sei er auch noch selbst viel herumgefahren, aber dann bekam er es mit der Hüfte zu tun und „dann die Augen… aber ich möchte heuer wieder losbrausen“, lacht er. Neben seiner Liebe zum fahrbaren Untersatz und seinem Beruf engagierte er sich ehrenamtlich in seiner Heimatgemeinde. Drei Perioden lang war er im Gemeinderat im damals eigenständigen Pietzing. Nebenbei brachte er sich in der Feuerwehr als Vorsitzender ein. Rückhalt erfuhr er durch seine Familie. Auf dem Herbstfest lernte er seine Sabine kennen, 1963 heirateten sie: Die zwei Kinder und fünf Enkelkinder bedeuten für ihn Familienglück. Aber dass er seine Leidenschaft fürs Motorrad auch im hohen Alter noch ausleben kann, das mache ihn fast noch glücklicher. elk