Amerang – Der Gemeinderat in Amerang hat in jüngster Sitzung die Haushaltssatzung beschlossen und dem Stellenplan und der Finanzplanung bis 2023 einstimmig zugestimmt.
Bei der Vorberatung des Haushaltsplans 2020 im Dezember wurden vom Gemeinderat einige Ergänzungen angeregt. Die geplante Maßnahme bezüglich der Gemeindeverbindungsstraße Amerang-Kirchensur sollte im Finanzplanungszeitraum dargestellt und das Projekt Dirtpark ins Haushaltsjahr vorgezogen werden. Weiter wurde die Anpassung des Stellenplans für die Aufwertung der Stelle im Bauamt auf die EG 10 vorberaten, um die Stelle qualifiziert und perspektivisch besetzen zu können.
Überschuss deutlich
über dem Ansatz
Vonseiten der Verwaltung wurden noch einige Anpassungen vorgenommen. Wesentlich verändert wurde der Ansatz für den Erwerb von Grundstücken auf jährlich 500000 Euro, um den Handlungsspielraum der Gemeinde zu erweitern. Bisher waren heuer 300000 Euro und in den weiteren Finanzplanungsjahren jeweils 100000 Euro vorgesehen.
Für 2019 zeichnet sich im Verwaltungshaushalt ein Überschuss von etwa 1459900 Euro ab, der deutlich über dem Ansatz von 530400 Euro liegt und vor allem auf Einnahmenverbesserungen bei der Gewerbesteuer basiert.
Eine wesentliche Investition war der Erwerb der Grundstücke für die Sportanlagen und die Anbindung der Straße Am Kroit an die Frabertshamer Straße. Ursprünglich war die Haushaltsplanung von einer Rücklagenentnahme von 1104400 Euro und einer Kreditaufnahme von 3,2 Millionen Euro geplant. Laut Kämmerer Anton Görgmayr wurden für die Finanzierung der Sportanlagen nur zwei Millionen Euro aufgenommen. Auch die Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage, die nach Rechnungslegung für das Haushaltsjahr 2019 voraussichtlich bei etwa zwei Millionen Euro liege, sei mit 21000 Euro deutlich geringer ausgefallen. Insgesamt erfolgte in den vergangenen beiden Jahren eine Kreditaufnahme von 3,5 Millionen Euro. Seit etlichen Jahren kann die Gemeinde eine hohe Zuführung an den Vermögenshaushalt erwirtschaften.
Auch für 2019 ist aufgrund der hohen Steuereinnahmen eine hohe Zuführung zum Vermögenshaushalt zu erwarten. Für das Haushaltsjahr 2020 können gemäß der Planung mindestens 970700 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.
Positive Gesamtentwicklung
Für das laufende Haushaltsjahr ist laut Steuerschätzung weiterhin eine positive wirtschaftliche Gesamtentwicklung zu erwarten. Der Ansatz liegt bei rund 2,4 Millionen Euro aus der Einkommensteuerbeteiligung und 2,3 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen. Die durchschnittliche Finanzkraft der Gemeinde liegt bei rund 3,2 Millionen Euro und das wird sich wohl bis 2023 fortsetzen.
Das Gesamthaushaltsvolumen 2020 beträgt 12826700 Euro und teilt sich in den Verwaltungshaushalt mit 8204500 Euro und den Vermögenshaushalt mit 4622200 Euro auf.
Die wesentlichen Projekte im Haushaltsjahr sind die Umsetzung der Dorferneuerungsmaßnahme in Evenhausen mit Neuerstellung des Regenwasserkanals sowie die Erschließung des Baugebiets Evenhausen Ost. Für weitere Projekte wie die Wohnbaulandentwicklung in Kirchensur und Kammer, die Planung für die Kindertagesstätte St. Rupert Amerang und die Umsetzung des Kanalsanierungskonzepts sollen im Haushaltsjahr die planerischen Voraussetzungen geschaffen worden. Zur Finanzierung ist im Haushaltsjahr 2020 eine Rücklagenentnahme in Höhe von 555500 Euro eingeplant. Sowohl im Haushaltsjahr als auch in der weiteren Finanzplanung sind keine Kreditaufnahmen vorgesehen.
Gemeinde
hat kein Geld übrig
Aufgrund von zu erwartenden Rückflüssen aus der Veräußerung von Wohnbaulandgrundstücken wird davon ausgegangen, dass sich die übergangsweise überdurchschnittliche Verschuldung im Haushaltsjahr 2020 bis zum Ablauf des Finanzplanungszeitraums wieder relativiert. Die Planung sieht Ende 2023 einem Schuldenstand in Höhe von etwa 2,25 Millionen Euro bei Rücklagen in Höhe von etwa 5,1 Millionen Euro vor. Geld hat die Gemeinde trotzdem nicht übrig, denn im Haushalts- und Finanzplan sind anstehende Maßnahmen, für die es bisher noch keine konkreten Planungsunterlagen gibt, nicht enthalten. Dabei handelt es sich um beachtliche finanzielle Brocken. Für den Neubau der Kindertagesstätte sind Kosten von mindestens sechs Millionen und eine Förderung mit 50 Prozent prognostiziert. Über die Notwendigkeit eines Neubaus der Mittelschule Eiselfing wird derzeit beraten.