Festwoche zum Gründungsjubiläum

von Redaktion

Feuerwehr Rott ehrt Fördermitglieder – Falsche Erwartungshaltung angeprangert

Rott – Rekord bei der Feuerwehr Rott: Sie hat bei ihrer Jahreshauptversammlung 77 Fördermitglieder geehrt, die seit Jahrzehnten unterstützende Mitglieder im Feuerwehrverein sind. Für ihren zehnjährigen aktiven Feuerwehrdienst und die Beförderung zur Oberfeuerwehrfrau oder -mann erhielten vier Feuerwehrler eine Ehrung (siehe Infokasten). Aber auch kritische Stimmen wurden laut. Angesprochen wurde der große Einsatz für das Ehrenamt und die manchmal falsche Erwartungshaltung in der Gesellschaft. Außerdem Thema: das Jubiläum 150 Jahre Feuerwehr Rott, das im Juli gefeiert wird.

Die Versammlung begann mit einer feierlichen Messe zum Gedenken der verstorbenen Mitglieder in der Klosterkirche Rott, gehalten von Pfarrer Vogl. Danach ging es in den Saal des Landgasthofes Stechl, wo Vorsitzender Herbert Lunghammer allen Aktiven für die tatkräftige Unterstützung dankte – besonders auch für die vielen geleisteten ehrenamtlichen, zusätzlichen Stunden – etwa beim Maibaumaufstellen oder beim Sommerfest, das inzwischen über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und beliebt sei. Daran beteiligten sich 88 Aktive, darunter 18 Frauen.

Die Festwoche zum 150. Gründungsjubiläum dauert heuer vom 16. bis 20. Juli und wird das aktuelle Jahr prägen, so der Vorsitzende, der auch auf personelle Veränderungen in der Führungsstruktur hinwies. Sandra Hanslmeier gab als Schriftführerin zu den zurückliegenden Ereignissen einen detaillierten und chronologischen Überblick.

Kassier Christoph Sewald berichtete über eine positive Bilanz für das zurückliegende Jahr, Freude bereite insbesondere der Ertrag der Fotovoltaikanlage, deren Finanzierung ebenfalls in 2019 abgeschlossen wurde.

Der jüngst wiedergewählte erste Kommandant, Manfred Lunghammer, gab einen Einblick in die Einsatzstatistik der Aktiven der Feuerwehr und der First Responder von 2019 in Relation zu den Vorjahren.

Heuer schon viele Einsätze gefahren

Die erfolgreichen Einsätze und Übungen seien alle mit Bravour und verletzungsfrei absolviert worden. Im vergangenen Jahr bewältigte die Feuerwehr 47 Einsätze, die First Responder 77 Einsätze. Die Zahlen würden sich von Jahr zu Jahr leicht unterscheiden, so Lunghammer. 2018 sei beispielsweise mit 112 Einsätzen sehr viel Arbeit für die First Responder angefallen. In dem Jahr habe es viele Unfälle, Brüche und Stürze gegeben. 2019 sei ein vergleichsweise ruhiges Jahr gewesen. „Und heuer ist das Jahr schon wieder rasant gestartet“, berichtet der Kommandant im Gespräch mit unserer Redaktion. So sei eben jedes Jahr anders. „Wenn wir wenig Einsätze haben, dann erhöhen wir im Gegenzug aber unsere Übungsstunden in denen wir trainieren und Einsätze simulieren“, erklärt er weiter. Auf ein hohes Ausbildungsniveau lege die Wehr sehr großen Wert.

In der Einheit gibt es derzeit 30 Atemschutzträger, 17 Maschinisten, elf Gruppenführer, zwei Zugführer sowie 28 First Responder. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg sei zudem der Modernisierungsansatz bei der Ausrüstung und Ausstattung. So wurden für 2020 zwei neue Fahrzeuge als Ersatz in die Beschaffung gegeben, ein Drehleiterfahrzeug und ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20, die beide Anfang des Jahres einsatzbereit werden.

Des Weiteren wurden die Aktiven komplett mit neuen Helmen ausgerüstet, um den aktuellen Normen und Anforderungen zu entsprechen. „All diese Maßnahmen wären und sind ohne die breite und kräftige Unterstützung der Gemeinde Rott nicht möglich“, so Lunghammer.

Tobias Neumann, Jungendwart, blickte ebenfalls auf ein ereignis- und erfolgreiches Jahr 2019 mit vielen Aktivitäten und Übungen zurück. „Besonders erfreulich waren die Leistungsergebnisse der Jugend bei den verschiedenen Tests und Prüfungen, viele sogar mit Auszeichnung“, berichtete er.

Herbert und Manfred Lunghammer begrüßten und beglückwünschten an diesem Abend zudem neue aktive Mitglieder, die das First Responder Team verstärken, den Übertritt von der Jugendfeuerwehr zum aktiven Personalstamm vollziehen.

Bürgermeister Marinus Schaber, der die Ehrungen mit überreichte, unterstrich, wie bedeutsam das Ehrenamt an sich sei und welch hohen Stellenwert es für das Funktionieren einer Gemeinde generell habe.

Deutliche Worte von Bürgermeister Marinus Schaber

Er kritisierte mit deutlichen Worten die zunehmende Grundstimmung der Gesellschaft, sich nicht für eine ehrenamtliche Tätigkeit zu engagieren oder gar die Arbeit der Ehrenamtlichen nur wenig wertzuschätzen – im Gegenzug aber eine stille Erwartungshaltung einzunehmen, das Dinge einfach „auf Knopfdruck“ von irgendjemand zu erledigen wären. Er bedanke sich bei allen Anwesenden für Ihren aktiven und wertvollen Beitrag zum Gemeindeleben.

Den Schlusspunkt des offiziellen Teils des Abends setzte Kreisbrandinspektor Georg Wimmer, der einen kurzen Bericht zur Lage im Landkreis gab.

Personalstärke

aufrecht erhalten

Außerhalb des Landkreis Rosenheim gebe es zunehmend Probleme, die erforderliche Personalstärke und Ausbildungsstand für Einsatzbereitschaft tagsüber aufrecht zu erhalten. Er rief deshalb dazu auf, sich weiter für Nachwuchsarbeit und Fortbildung engagiert einzusetzen – so müsse man immer bereit sein und neuen Herausforderungen qualifiziert begegnen können, wie beispielsweise im Zusammenhang mit Elektro- und Gasfahrzeugen oder dem CO2-Verbrauch.

Wimmer geht im Sommer dieses Jahres in den Ruhestand. Für die langen Jahre einer hervorragenden und langjährigen Zusammenarbeit ehrten ihn die Gemeinde Rott und die Freiwillige Feuerwehr an diesem Abend mit einer kleinen Aufmerksamkeit vorab. Marcus Huber wechselt im März als Kreisbrandmeister in die Inspektion. Dazu wurde ihm gratuliert.

Ehrungen für langjährige Mitglieder

Zehn Jahre aktiver Feuerwehrdienst und Beförderung zu Oberfeuerwehrfrau oder -mann:

Martin Gasteiger, Simone Hanslmeier, Maximilian Plenk und Stefan Ziegelschmid

Fördernde Mitglieder:

25 Jahre Mitglied Feuerwehrverein:

Josef Budenhofer, Willi Englhauser, Christian Franke, Karin Heine, Hans Kurtz, Alois Schwarz

50 Jahre Mitglied Feuerwehrverein:

Josef Baranowski junior, Karl Bernhardt, Christoph Betzl, Hermann Betzl, Simon Brandl, Georg Bodmaier, Simon Brandl, Manfred Burkhardt, Benno Edlbergmeier, Franz Esterer, Siegfried Fischer, Max Franz, Josef Freiberger, Franz Glas senior, Georg Glas, Hans Gruber, Wenzel Guldan, Pankraz Holzmayer, Herbert Hörl, Hubert Huber senior, Alfred Kirchlechner, Blasius Kirchlechner, Sebastian Köck, Mathias Lazarus senior, Richard Lazarus, Franz Linnerer, Gottfried Maier, Josef Maier, Josef Maier, Josef Maierbacher senior, Leonhard Maierbacher, Stefan Mayer, Georg Oberhofer, Eustach Ortlieb, Ludwig Ott, Michael Prüller, Hubert Rottmoser, Adolf Schöpf, Leonhard Wimmer und Wolfgang Zimmer

60 Jahre Mitglied Feuerwehrverein:

Josef Kirchlechner und Konrad Heinzl senior

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