Die Piraten sind los

von Redaktion

Zahlreiche Piraten erstürmten beim Faschingszug in Neubeuern die Gams-Hochburg und richteten ihre Kanonen auf politisch Kurioses und regional Amüsantes.

Neubeuern – An dem Faschingszug in Neubeuern nahmen 13 bulldoggezogene Wagengefährte teil, begleitet von elf Fußvölkern, die sich zum Thema „Piraten“ fantasievoll und gegenwartsbezogen im tranigen Fischwasser bewegten.

Die Gastgilden aus Bernau, Endorf, Prutting und Rohrdorf heizten die Stimmung um die Brunnenbar und dem Faschingsgrill gewaltig an, bevor sie das Münchner Markttor zum beeindruckenden Einzug öffneten.

Kindergartenkinder als Nachwuchspiraten

Allen voran zog das mächtige Hauptschiff von dem Prinzenpaar Fabian und Barbara und das Peter Pan-Begleitschiff der Jungprinzen, welche die Flagge übernahmen. Die Crew begleiteten die Kinder des Kindergartens Zwergerlburg, gewappnet als motivierte Nachwuchspiraten.

Der Inn brach aus und schwappte im Klimawandel am gestrigen Sonntag bei 14 Grad im tiefsten Winter hoch bis an die Kuppe des Inntal-Findlings und spülte so manche Tiefseebewohner und noch vieles mehr, mitten unter die Narreteien, die sich belustigt um das Schauspiel reihten. Buntfische bewachten den versenkten Goldschatz, um ihn vor den Piraten zu schützen, die in Heerscharen auf leichte Beute unterm Schloss lauerten.

Während die Altenbeurer Meerschixn den etlichen Eminenzen zu See zu tanzten, um sich in Szene zu setzen, stahlen ihnen die freizügig flirtenden „Queen of Drags“ die medienstarke Show. Auch die Pfarrgemeindefrauen ruderten mit ihrem Balkenmäher an Bord gegen den Strom. Fest darauf installiert war Gemeindepfarrer Rudolph, der sein Schatzkästchen hütete, bis die Piratinnen sein Kirchenschiff enterten und er gefesselt als bargeldlose Mastfigur endete.

Belächelt wurde er von den Passagieren des Kreuzfahrtschiffes Aida, das in Neubeuern CO2-neutral zu Wasser gelassen wurde und keinen Hehl daraus machte, dass Bio-Gas genauso umweltschädlich ist wie der durch den Schornstein gejagte Diesel.

Die Politikverdrossenheit teilte das Inntal mit dem anvisierten Reise-Schnellzug, der über den Badesee durch Neubeuern prescht, alle bayerischen Alpentouristen versprengt und die Immobilienkauflust schier kentern lässt. Denn definitiv bewahrheitet sich „Aus ist‘s mit der Badelust, es droht der Bahnfrust“.

Die Narren in Neubeuern haben sich viele Gedanken über aktuelle Themen gemacht und erheiterten mit ihren Umzugswagen tausende Besucher, die den Straßenrand säumten.

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