Stephanskirchen – Weniger als Schlagabtausch, sondern eher als sachliche Informationsveranstaltung erwies sich die Diskussion der Stephanskirchener Bürgermeisterkandidaten im Antretter-Saal.
Zum ersten Mal bewerben sich in der Gemeinde fünf Kandidaten um den Chefposten im Rathaus: Dr. Nicole Eckert (Die Grünen), Petra Hofmann (CSU), Uwe Klützmann-Hoffmann (SPD), Karl Mair (Parteifreie Bürger) und Robert Zehetmaier (Bayernpartei).
Rund 300 Bürger nahmen die Einladung der Jungbauernschaft Stephanskirchen wahr, um sich ein Bild von den politischen Zielen der fünf Kandidaten zu machen, einige Interessierte mussten sogar aus Platzgründen abgewiesen werden. Zur Umrahmung der Veranstaltung hatte Marinus Ladner, der Vorsitzende der Jungbauernschaft, die Musikkapelle Stephanskirchen gewinnen können.
Moderator Florian Schrei hatte im Vorfeld gemeinsam mit den Kandidaten die Regeln des Abends besprochen: So waren eine Beschränkung der Redezeit pro Beitrag auf zwei Minuten und vier Themenkomplexe festgelegt worden: Wohnen, Verkehr, Soziales und Umwelt.
In einer Einleitungsrunde konnte sich jeder Kandidat kurz mit seinem Werdegang und seinen inhaltlichen Schwerpunkten vorstellen. Petra Hofmann hat sich als Ortsvorsitzende der CSU im Sommer 2019 zur Kandidatur für ihre Partei entschlossen.
Die Gemeinde liege ihr am Herzen und sie wolle unter anderem das heimische Gewerbe fördern. Als Kandidatin der Grünen möchte Dr.Nicole Eckert Schwerpunkte im Klimaschutz setzen und warb auch für eine Verkehrswende. Uwe Klützmann-Hoffmann legte als SPD-Kandidat Wert auf soziale Anliegen und stellte die Idee eines Mehrgenerationenhauses vor. Für die Parteifreien Bürger kandidiert der bisherige Zweite Bürgermeister Karl Mair, der mit einer verantwortungsvollen Politik die hohe Lebensqualität in der Gemeinde bewahren wolle.
Mair traut es sich aufgrund seiner 18-jährigen Erfahrung als Gemeinderat zu, die bis zu sieben Fraktionen im künftigen Gemeinderat zusammenzuführen. Robert Zehetmaier von der Bayernpartei war bisher Dritter Bürgermeister und Kreisrat. Er möchte die Gemeinde als lebendige Heimat erhalten und hob sein ehrenamtliches Engagement hervor.
Die Diskussion lief sehr sachlich ab, was auch an der souveränen Moderation lag. Trotz der knappen Redezeit versuchten die vier Kandidaten, möglichst viele Aspekte in ihren Beiträgen unterzubringen. Daher nutzten nur wenige Zuschauer die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Busse mit Barrieren und Filzengebiet
Von den Bürgern angesprochene Themen waren die fehlende Barrierefreiheit der Linienbusse und die mögliche Renaturierung der Filzengebiete, aber auch das Abstimmungsverhalten der CSU-Fraktion beim Ankauf von geförderten Mietwohnungen und bei Bauvorhaben in sensiblen Landschaftsbereichen.
Einig waren sich alle fünf Bürgermeisterkandidaten in ihrer ablehnenden Haltung des dritten und vierten Gleises für den Brenner-Nordzulauf.
Nach knapp zwei Stunden beendete Florian Schrei die Gesprächsrunde. Danach suchten viele Besucher noch das persönliche Gespräch mit den Kandidaten.