Felswand bekommt einen Stahlvorhang

von Redaktion

Firma bringt in Oberaudorf Steinschlagschutz an – Kosten liegen bei 80000 Euro

Oberaudorf – Die nach der routinemäßigen jährlichen Sicherheitskontrolle durch das Staatliche Bauamt Rosenheim vor Kurzem festgestellte akute Stein- und Blockschlaggefahr an der Felswand südlich vom Burgtor in Oberaudorf, zwang zu sofortigem Handeln (wir berichteten).

Denn neben der direkt vorbeiführenden, viel befahrenen Staatsstraße 2089 und dem unter der Felswand verlaufenden Fußgängerweg, waren auch die Anlieger gegenüber der festgestellten Gefahrenstelle unmittelbar betroffen. Da jedoch eine Beräumung wegen der Größe der gefahrenträchtigen Felsbrocken ausschied, entschied sich das zuständige Rosenheimer Bauamt, nach der Überprüfung der Gefahrenstelle von Geologen der Zentralstelle für Ingenieurbauwerke und Georisiken der Landesbaudirektion Bayern, für die sofortige Errichtung eines Steinschlagschutzzaunes an der betreffenden Stelle.

Nach der aus Sicherheitsgründen vorgenommenen halbseitigen Sperrung der Staatsstraße in Höhe der brüchigen Felswand, sind nun die Arbeiten voll im Gange, ausgeführt von der Firma Hoch- und Tiefbau-GmbH (HTB) aus Kufstein. Deren Vertreterin Sandra Scherenthaner bestätigte beim Pressegespräch am gestrigen Aschermittwoch, dass „die akute Steinschlaggefahr dazu geführt hat, sofort zu handeln. Wir sind mit den entsprechenden Fachleuten vor Ort und werden die Gefahrenstelle so absichern, dass von ihr keine Gefahr mehr ausgeht“.

Auch der stellvertretende Abteilungsleiter im Staatsbauamt Rosenheim, Helmut Brunner, sieht „die permanente Gefahr von den überhängenden Felsbrocken. Da mussten wir sofort handeln und haben uns entschieden, einen Steinschlagschutzzaun mit entsprechender Berechnung der notwendigen Energie, die bei einem möglichen Steinschlag auftritt, durch die Kufsteiner Fachfirma erstellen zu lassen“.

Die hat nach der Räumung des betroffenen Areals von Bäumen, Sträuchern und lockerem Steinmaterial, die nicht ganz einfache Bohrung der Anker für den schweren Fangzaun bereits beendet.

Jetzt werden die Verankerungen durch Zuganker mit dem stählernen Schutzzaun verbunden, der 21 Meter lang und 5,5 Meter hoch ist. Danach soll der Zaun „entfächert“, also praktisch wie ein löchriger Stahlvorhang vor das betroffene Felsstück gespannt werden.

Dazu ist schweres Gerät notwendig und dafür muss die Staatsstraße auch immer wieder kurzzeitig komplett gesperrt werden. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Bauarbeiten bis Mitte März beendet werden können, die Kosten für diese Maßnahme beziffert Helmut Brunner auf rund 80000 Euro.

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