Schulden und Sporthalle kein Thema

von Redaktion

Bürgerversammlung in Aschau nur schwach besucht – Kaum Anfragen

Aschau – „Aschau geht voran. Egal wo ich als Bürgermeister eingeladen bin, Aschau wird in vielen Bereichen als Vorbildgemeinde gesehen. Wo woanders erst noch lange über ein Vorhaben geredet wird, wird das in Aschau schon lange praktiziert“. schloss Bürgermeister Peter Solnar nach zwei Stunden seinen Vortrag bei der Bürgerversammlung von Aschau in der Festhalle. Zwischen der letzten Bürgerversammlung im September und der aktuellen lag nur ein knappes halbes Jahr, sodass nicht allzu viele Neuigkeiten zu erwarten waren. Solnar bedankte sich für die hervorragende Arbeit des gesamten Gemeinderates, der Verwaltung und der vielen ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern. In der Regel finden rund 30 Sitzungen der Gemeindegremien pro Jahr mit etwa 200 Beschlüssen statt, diese werden in der Mehrzahl einstimmig gefasst.

Beifall für Arbeit
des Helferkreises

Spontanen Beifall gab es bei den Zuhörern während des Vortrages für die herausragenden Leistungen und Auszeichnungen der Tourist-Info, für die Arbeit des Helferkreises, den Einsatz der Bauhofmitarbeiter und für die Feuerwehrleute.

Waren es das Schmuddelwetter oder das Fernsehprogramm an diesem Mittwochabend, waren es die zahlreichen bisherigen Wahlkampfveranstaltungen aller Gruppierungen oder haben die Aschauer mittlerweile die Querelen und Hahnenkämpfe im Aschauer Gemeinderat gründlich satt, der Besuch der Bürgerversammlung war mehr als schwach. Während in den vergangenen Jahren kaum ein Platz in der Festhalle zu bekommen war, blieben dieses Mal ganze Bankreihen unbesetzt. Routiniert spulte Bürgermeister Solnar das Programm ab, nach zwei Stunden war er mit seinem Sachvortrag fertig. Jetzt erwarteten alle Besucher, der Bürgermeister, der Gemeinderat und die Mitarbeiter der Verwaltung die altbekannten Anfragen und den Schlagabtausch zur Sporthalle und zur Finanzierung – aber nichts kam. Ein paar Fragen zum Äußeren der Sporthalle, zum Flachdach und zur Begrünung eine Frage zum künftigen Gewerbegebiet Außerkoy, zum Stand des Breitbandausbaus und der Vorschlag den Gemeinderat ohne Parteien und Gruppierungen zu betreiben, das war’s. Die Leute rieben sich verwundert die Augen und gingen heim.

Stolz berichtete Bürgermeister Solnar über das Engagement der Aschauer Bürger in allen Bereichen: der Seniorenbeirat habe mit dem Bürgerbus und dem Repaircafé zwei große Lücken im Aschauer Hilfsangebot geschlossen. „Der Verein „Lichtblick“ hat der Gemeinde die Finanzierung des zweiten Seniorenbusses zugesagt, damit können alle derzeitigen Fahrwünsche von Haustür zu Haustür zeitnah erledigt werden“. Solnar bat die Anwesenden, eine Winter-Unterstellmöglichkeit für den Bürgerbus zur Verfügung zu stellen.

Der Aschauer Frischluftbus wird weiter betrieben, Er hat sich mittlerweile etabliert und wird in Fachkreisen als richtungsweisend für die Gesundheitsvorsorge der beteiligten Senioren und der Schulkinder gesehen. Mittlerweile kann sich der Frischluftbus mit mehreren Preisen und Auszeichnungen schmücken. Der ÖPNV spielt auch in Zukunft eine große Rolle für Aschau und Sachrang: angestrebt wird zusammen mit Schleching und den Nachbargemeinden in Tirol die Verwirklichung einer Ringlinie rund um den Geigelstein durch das Priental und das Achental mit Abzweigen nach Oberaudorf und Reit im Winkl. Erste Gespräche mit der Tiroler Seite fanden bereits statt, Schwierigkeiten gibt es wegen der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Angebote in Bayern und Tirol. In Tirol kann man für etwa 500 Euro im Jahr im ganzen Land alle Verkehrsmittel benützen. Eine Hin- und Rückfahrt aufder Strecke Sachrang/ Aschau – lediglich zwölf Kilometer – kostet mit dem Bus über neun Euro; das macht bei 200 Fahrten pro Jahr über 1000 Euro nur für diese Strecke. Fährt ein Pendler dann weiter mit der Bahn von Aschau nach München, so werden für eine Jahreskarte rund 3000 Euro fällig. Was für ein Unterschied.

Die bisherigen Vorschläge zur Verwirklichung der Aschauer Vorhaben „vom Kaiser zum Chiemsee“ seien bisher nicht zielführend gewesen. „Wir bleiben dran“.

Gerade beim Tourismus habe Aschau in den letzten Jahren ganz neue Maßstäbe gesetzt und wieder Preise und Auszeichnungen eingeheimst. Die Zahlen für die Gästeanreisen und die Übernachtungszahlen für 2019 liegen noch nicht vor. Aber die Gemeinde habe sich nicht nur in der Region, sondern deutschlandweit in vielen wichtigen Gremien etabliert und weitere wichtige Verbindungen geknüpft. Dabei seien Projekte der unterschiedlichsten Art angegangen und verwirklicht worden. „Ohne den Bürger oder gegen seinen Willen können wir nichts erreichen“. Mit dem Bergsteigerdorf Sachrang – einem von lediglich vier Bergsteigerdörfern in Deutschland – habe Aschau eine Vorbildfunktion für andere ähnliche Dörfer und ihre Vorhaben im deutschen Alpenraum. Das Modell Bergsteigerdorf stellt die Zukunft nicht nur für Sachrang, sondern für die ganze Region dar.

Aschau bleibt
Luftkurort

Aschau erfüllt weiter die Bedingungen, die an einen Luftkurort gestellt werden, betreibt den Aschauer Frischluftbus, ist federführend in der Ökomodellregion, nimmt teil am Interregprojekt Kardiologie, hat das Konzept „Region in Aktion“ erstellt und in Brüssel vorgestellt, ist im Gemeindenetzwerk „Allianz in den Alpen“ und in der Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein vertreten und ist dabei mit dem ÖPNV Konzept auch das Leaderprojekt „Barrierefreier Aschauer Bahnhof“ gegenüber der Bahn durchzufechten.

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