Bernhardt stürmt CSU-Bastion Oberaudorf

von Redaktion

Flintsbacher Bürgermeister muss in die Stichwahl – Hajo Gruber im Amt bestätigt

Oberaudorf – Professor Dr. Matthias Bernhard ist neuer Bürgermeister in Oberaudorf. Mit 68,1 Prozent hat sich der Spitzenkandidat der Freien Wählerschaft Oberaudorf schon im ersten Wahlgang gegen die Mitbewerber um das Bürgermeisteramt Martin Baumann (CSU) und Nicole Herm (Bündnis90/Die Grünen) durchgesetzt. Damit stürmt der politische Newcomer schon im ersten Wahlgang die CSU-Bastion Oberaudorf.

Vor sechs Jahren errang Hubert Wildgruber für die CSU noch 65,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag damals bei 57,9 Prozent. Um 19.29 Uhr waren die sieben Wahl- und Briefwahlbezirke ausgezählt. Die Wahlbeteiligung: 64,6 Prozent.

Verzicht aufs
Siegerfoto

In einer ersten Stellungnahme wertete der neue Bürgermeister von Oberaudorf das Ergebnis als „unerwartet“. Er sei von einer Stichwahl ausgegangen. Bernhardt: „Ich bin überwältigt von dem Vertrauen der Oberaudorfer.“ Es herrsche offensichtlich ein großes Verlangen nach Neuem und Bewegung im Ort. Im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen unterstrich Bernhardt auch, dass er seine Professur in Wien jetzt niederlege. „Bürgermeister ist eine Vollzeitstelle – aus gutem Grund.“

Mit Blick auf die Corona-Krise, die sich gerade im grenznahen Bereich mehr und mehr verschärft, verzichtete Bernhardt auf ein Siegerfoto. Allein gestern habe er mit zehn Oberaudorfern gesprochen, die wegen der Krise um ihren Arbeitsplatz fürchten. „Da ist ein überschäumendes Siegerfoto meiner Ansicht nach fehl am Platz.“

„Das ist eine krachende Niederlage!“ So ordnete Martin Baumann (CSU) gestern sein Wahlergebnis ein. Das Ergebnis sei klar. Er habe sich seelisch auf alles vorbereitet – aber, dass es so kommt, mit dem sei nicht zu rechnen gewesen. „Schade – aber ich wünsche dem neuen Bürgermeister alles Gute.“

Nicole Herm zeigte sich gestern ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Als politischer Neuling empfinde sie die erreichten 10,5 Prozent der Stimmen als gut. Überrascht sei sie jedoch über das sehr eindeutige Ergebnis für Matthias Bernhardt. „Ich bin von einer Stichwahl ausgegangen.“ Jetzt müsse man die Zusammensetzung des Gemeinderats abwarten.

Flintsbach

In die Stichwahl muss Stefan Lederwascher (CSU), der amtierende Bürgermeister von Flintsbach. Er erzielte 48,65 Prozent der Stimmen. Sein Konkurrent, Holger Steiner (Parteifreie Flintsbach-Fischbach), errang 34,39 Prozent der Stimmen. SPD-Kandidat Karl Schulz erreichte 16,95 Prozent der Stimmen. Stefan Lederwascher zeigte sich gelassen, dass es in die Stichwahl geht. „Das war bei drei Kandidaten zu erwarten. 48,6 Prozent sind ein gutes Ergebnis. Leider hat es nicht gereicht.“

Holger Steiner freute sich über das Ergebnis und freut sich auf die anstehende Stichwahl. „Ich hoffe, dass wir am 29. März gewinnen.“

Es sei zu vermuten gewesen, dass es in die Stichwahl geht, so die erste Einschätzung des SPD-Kandidaten Karl Schulz.

Brannenburg

Mit 50,6 Prozent der Wählerstimmen bleibt der amtierende Bürgermeister Matthias Jokisch (CSU) auch weiterhin Rathauschef in Brannenburg: „Da ich heuer zwei Gegenkandidaten hatte, verspüre ich eine große Erleichterung und Freude über das Ergebnis. Wir haben in den vergangenen sechs Jahren viel geschafft, und ich freue mich, ab Mai mit dem neuen Gemeinderat diesen Weg weiter gehen zu dürfen und mich für Brannenburg einzusetzen.

Kiefersfelden

Die Freude stand ihm ins Gesicht geschrieben: Alter und neuer Bürgermeister ist Hajo Gruber von der Unabhängigen Wählergemeinschaft Kiefersfelden, der sich bei der Bürgermeisterwahl gegen seine drei Konkurrenten Ralf Wieser (SPD), Andreas Gerloff (CSU) und Stefan Schirmer (Bündnis 90/Die Grünen) gleich im ersten Wahlgang mit 63,2 Prozent der abgegebenen Stimmen durchsetzen konnte, die Wahlbeteiligung lag bei 60,3 Prozent.

Unmittelbar nach dem vorläufigen Endergebnis schaute Hajo Gruber schon wieder nach vorne: „Das Ergebnis ist für mich wirklich eine große Bestätigung meiner bisherigen Arbeit. Ich freue mich schon, jetzt wieder auf die anderen Parteien zugehen zu können, um meinen großen Wunsch nach weiterhin konstruktiver und kollektiver Arbeit zum Wohle der Kieferer Bürger verwirklichen zu können“.

Sein Kontrahent Ralf Wieser (SPD) zur Wahl: „Ich gratuliere dem alten und neuen Bürgermeister und freue mich schon auf die weitere Zusammenarbeit, parteiübergreifend und bürgerorientiert“.

Andreas Gerloff (CSU) will ein „weiter so, wie in den letzten sechs erfolgreichen Jahren“.

Raubling

Olaf Kalsperger (CSU) holte sich bei der Wahl zum Bürgermeister über 80 Prozent der Stimmen (80,9 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei bei 58,1 Prozent. Er freue sich riesig. Das sei nicht zu erwarten gewesen, fügt er hinzu, Das Wahlergebnis sei ein deutlicher Auftrag. Kalsperger: „Heute ist noch Wahlabend und morgen geht die Arbeit los.“ Martina Visser (Die Grünen) findet das Wahlergebnis „super“. Als erste Grüne, die erst vor sieben Jahren nach Nicklheim gezogen sei, habe sie gleich dieses Ergebnis eingefahren. „Wir werden im Gemeinderat durchstarten!“

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