Keine Stichwahlen nötig

von Redaktion

Stimmen der Bürgermeister aus Schechen, Vogtareuth und Großkarolinenfeld

Schechen – Schechens neuer CSU-Bürgermeister heißt Stefan Adam. Der 42-jährige Verwaltungsbetriebswirt zeigte sich gegenüber den OVB-Heimatzeitungen erfreut: „Das Ergebnis war natürlich nicht sehr überraschend, da es keinen Gegenkandidaten gab. Aber ich freue mich trotzdem sehr“, sagte Adam. Der Wahlkampf sei angenehm gewesen, trotz etlicher Termine. „Zum Feiern mache ich mir erst einmal ein Bier auf“, meinte er.

Bei der diesjährigen Wahl habe es deutlich mehr Briefwähler als sonst üblich gegeben, resümiert Wahlleiter Karl-Heinz Salzborn. „Vermutlich gibt es diese Entwicklung auch wegen des Coronavirus.“

Zeitdruck
beim Auszählen

Alle Wahllokale seien gut besetzt gewesen. „Wir hatten bei den Helfern zwei Ausfälle, aber das war zu vernachlässigen, nicht besonders auffällig“, so Salzborn. Insgesamt gaben 2407 Wähler ihre Stimmen in der Bürgermeisterwahl ab, 1840 davon für den Kandidaten Adam. Das bedeutet ein Ergebnis von 84,1 Prozent für Schechens neuen Bürgermeister. „Wir wollen heute mit den Auszählen fertig werden“, bestätigte Salzborn am Sonntagabend. Bis Mitternacht wurde ausgezählt. Man habe noch am Sonntag durchkommen wollen, um am heutigen Montag nicht mehr zusammenkommen zu müssen.

Vogtareuth

In Vogtareuth kam es gestern Abend zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Rudolf Leitmannstetter von der ÜWG und Alexander Unrecht, den die CSU und die Parteifreien Wähler aufstellten. Am Ende setzte sich bei 1601 abgegebenen Stimmen Amtsinhaber Leitmannstetter mit 53,6 Prozent gegen Unrecht durch. Sein Herausforderer kam auf 46,4 Prozent.

„Das muss ich erst einmal sacken lassen“, lacht Leitmannstetter. „Es war schon sehr aufregend, da es doch ein knappes Rennen war. Wegen der Situation mit dem Coronavirus war auch die Stimmung allgemein bedrückt und es hat Unsicherheit geherrscht.“ Er freue sich trotzdem auf die nächsten sechs Jahre und vor allem auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat. „In letzter Zeit sind schon einige Dinge angelaufen, an denen jetzt weitergearbeitet werden kann“, erklärt er.

Den Wahlkampf bezeichnet er als kollegial. „Er ist gut abgelaufen, war insgesamt sehr anständig. So soll Demokratie sein.“ Nach der Verkündung des Ergebnisses habe er erst einmal seine Familie angerufen, danach wurde in Rathaus zum Feiern angestoßen. Wahlleiterin Jeanette Sonntag sagt, dass der Wahltag sehr ruhig verlaufen sei. „Es war sogar noch ruhiger als sonst, vermutlich auch wegen des Corona-Themas.“

In der vergangenen Woche, am Samstag, und sogar am Sonntag habe es laut Sonntag Absagen der Wahlhelfer wegen Corona gegeben. „Da gab es schon einige Ausfälle, aber wir konnten das kompensieren. Jedes Wahllokal war voll besetzt, wir hatten genügend Reserve.“ Wahlverlierer Alexander Unrecht, von Beruf Soldat, sieht die Niederlage nicht als problematisch an. „Ich nehme es sportlich. Ich habe ja auch noch mein zweites Standbein.“ Es sei zwar schade gewesen, da der Ausgang so knapp war, aber das Ergebnis sei in Ordnung für Unrecht.

„Jede Gemeinde verdient den Bürgermeister, den sie gewählt hat“, meint der 48-Jährige. Der Wahlkampf sei trotzdem sehr positiv verlaufen. „Ich habe zuletzt recht viele Haustürbesuche gemacht und immer gutes Feedback erhalten. Ich hoffe, dass es für den Gemeinderat reicht und dass ich mich dann dort einbringen kann.“

Großkarolinenfeld

– Als deutlicher Sieger ging in Großkarolinenfeld Bernd Fessler hervor. Der 61-Jährige ist seit 19 Jahren Bürgermeister und setzte sich heuer mit 69,6 Prozent gegen Herausforderer Sepp Lausch von den Freien Wählern durch, der 30,4 Prozent der Wählerstimmen holte.

Fessler wurde von der CSU, der Parteilosen Listenfreien Wählerschaft, der SPD und den Grünen als gemeinsamer Kandidat in das Rennen um den Bürgermeistersessel geschickt und erhielt 2501 der insgesamt 3654 Stimmen.

Lausch kam auf 1092 Stimmen. „Bei jedem Wahlkampf ist am Schluss die Spannung groß, da bin ich schon immer froh, wenn das Ergebnis feststeht“, gibt Fessler zu.

Auch er freue sich auf die nächsten sechs Jahre, denn es stehe viel Arbeit an, zum Beispiel der Bau des neuen Rathauses oder die Diskussion um den Brenner Nordzulauf. „Unabhängig vom Wahlkampf ist das Geschäft weitergegangen“, bekräftigt er.

Wichtig sei ihm vor allem, dass die Dinge, die von ihm im Wahlkampf kommen, auch realistisch und umsetzbar sind.

„Ich werde mich sehr bald mit der Gemeindeverwaltung zusammensetzen, unter anderem um zu besprechen, wie wir mit dem Coronavirus umgehen und wie die Anweisungen der Behörden umgesetzt werden.“