Obing – Der Gemeinderat Obing hat einstimmig das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) „Chiemgau Nord“ verabschiedet. Die Gemeinde zukunftsfähig entwickeln: Das ist eine große Herausforderung, die die vier Gemeinden Obing, Kienberg, Pittenhart und Schnaitsee gemeinsam angehen wollen, denn viele der Aufgaben betreffen sie auch gemeinsam. Deshalb hatten sie im Oktober 2017 beschlossen, zusammen ein Interkommunales Entwicklungskonzept (IKEK) zu erarbeiten.
Ein Anliegen war, in allen vier Gemeinden eine Strategie zu entwickeln, um die historischen Gebäude so gut wie möglich zu erhalten und gleichzeitig eine funktionierende Nutzungsstruktur zur Sicherung der fußläufigen Nahversorgung, aber auch zur Schaffung eines attraktiven kulturellen Angebots, zur Verfügung zu stellen. Langfristig sind zusätzlich die verträgliche Abwicklung des Verkehrs und eine entsprechende Gestaltung der Ortsdurchfahrten von zentraler Bedeutung, Die Ortskerne sollen eine hohe Aufenthaltsqualität erhalten. Für Obing geht es in erster Linie um die Stärkung des Ortskerns und den Erhalt und Ausbau des vielfältigen Einzelhandels- und Gastronomieangebots. Im IKEK-Konzept wurden Handlungsfelder erarbeitet, in denen Gemeinde und Bürger in den kommenden Jahren für diese Ziele aktiv werden sollten: Wohnen, Ortsbild und Städtebau, Natur- und Freiräume, Verkehr und Mobilität, Gemeinbedarf und Soziales, Einzelhandel und Gewerbe. Thema ist auch das weitere Vorgehen zur Erarbeitung konkreter Umsetzungsmaßnahmen unter Einbeziehung der Vorstellungen der Bürger wie die Gestaltung der Wasserburger und Altenmarkter Straße nach der Verlagerung des Durchgangsverkehrs auf die Ortsumfahrung oder für den Rathausplatz.
Der Planungsprozess gliederte sich in zwei Stufen. Die erste beinhaltete eine umfangreiche sektorale Bestandserhebung. Um eine aktive Beteiligung der Bürger zu ermöglichen, wurde zu Beginn ein sogenannter „Mobiler Stand“ in allen vier Gemeinden aufgebaut. In einer zweiten Stufe wurde, basierend auf den erarbeiteten Zielen, das Entwicklungskonzept sowohl für die gesamte Region als auch für die einzelnen Gemeinden ausgearbeitet.
Zunächst wurde es mit dem Steuerkreis, bestehend aus Vertretern der Politik, der Gemeindeverwaltung, des Gewerbes, von sozialen Einrichtungen, Vereinen sowie von bestimmten Bevölkerungsgruppen wie Jugendliche und Senioren und anschließend dann mit der breiten Öffentlichkeit im Rahmen eines Wirtshausgesprächs in jeder Gemeinde intensiv diskutiert. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligungen flossen in die weiteren Planungsschritte mit ein.
Parallel zum Entwicklungskonzept wurde ein Maßnahmenkatalog mit Priorisierung, Kostenschätzung und Finanzierungsmöglichkeiten erstellt.
Dieser spiegelt ausführlich die Inhalte des Entwicklungskonzepts wider und gliedert das IKEK in einzelne Schritte bis zum Erreichen der beschlossenen Ziele. Zwischenzeitlich wurden die Ergebnisse und das weitere Vorgehen dem Gemeinderat vorgestellt und anschließend mit der Regierung von Oberbayern abgestimmt.
Nun hatte der Gemeinderat noch zu entscheiden, ob die Ergebnisse des Entwicklungskonzepts in einer Wanderausstellung der Bevölkerung zugänglich gemacht werden sollen. Vorgesehen ist, nach einer Eröffnungsveranstaltung mit Erläuterungen des Planungsbüros in einer der vier Gemeinden, die Ausstellung in alle vier Kommunen „wandern“ zu lassen.
Die Kosten betragen für alle vier Gemeinden zusammen 4500 Euro. Mit der zu erwartenden Förderung verblieben jeder Gemeinde Kosten von rund 600 Euro. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben einstimmig zu. ca