Pittenhart – Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat Pittenhart das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) „Chiemgau Nord“ in der aktuellen Fassung.
Dieses Konzept soll die Grundlage bilden für die Gestaltung der künftigen Ortsentwicklung der Gemeinden Kienberg, Obing und Pittenhart in der Verwaltungsgemeinschaft Obing und der angrenzenden Gemeinde Schnaitsee. Die vier Gemeinden hatten 2017 gemeinsam das Planungsbüro Dragomir mit der Ausarbeitung eines Ziel- und Maßnahmenkatalogs zur Ortsgestaltung beauftragt, um Antworten auf die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte zu erhalten, die sich bei allen in ähnlicher Weise stellen.
Als eine Schwerpunktaufgabe hatte sich dabei herauskristallisiert, in allen vier Gemeinden eine Strategie zu entwickeln, um die historischen Gebäude so gut wie möglich zu erhalten und gleichzeitig eine funktionierende Nutzungsstruktur zur Sicherung der fußläufigen Nahversorgung, aber auch zur Schaffung eines attraktiven kulturellen Angebots zur Verfügung zu stellen. Langfristig sind zusätzlich die verträgliche Abwicklung des Autoverkehrs und eine entsprechende Gestaltung der Ortsdurchfahrten von zentraler Bedeutung, um eine hohe Aufenthaltsqualität in den Ortskernen zu erhalten.
Im Interkommunalen Entwicklungskonzept wurden auf die Handlungsfelder Ortsbild und Städtebau, Tourismus und Erholung, Natur- und Freiräume, Verkehr und Mobilität, Gemeinbedarf und Soziales, Einzelhandel und Gewerbe aufgeteilt, Teilziele für die gesamte Region und die einzelnen Gemeinden entwickelt, unter Beteiligung der Bürger in Form eines Steuerkreises aus Vertretern von Politik, Verwaltung und gesellschaftlichen Gruppen. In „Wirtshausgesprächen“ in den einzelnen Orten konnte jeder Bürger seine Vorstellungen zu den anstehenden Aufgaben der Ortsentwicklung einbringen.
Parallel zum Entwicklungskonzept wurde ein Maßnahmenkatalog mit Priorisierung, Kostenschätzung und Finanzierungsmöglichkeiten erstellt. Entstanden ist daraus ein Handlungsleitfaden für die Ortsentwicklung von jeder der vier Gemeinden für die nächsten Jahre, der durch entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse Schritt für Schritt umgesetzt werden kann.
„Wenn Pittenhart im IKEK enthalten ist, kann für jede ins Konzept passende Maßnahme die Städtebauförderung beantragt werden“, erläuterte Bürgermeister Sepp Reithmeier. Die Verabschiedung des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK) sei der erste Schritt zur Umsetzung konkreter Vorhaben.
Auf Anregung von Gemeinderat Robert Stecher (CSU) forderten die Pittenharter Räte, noch eine Ergänzung zur Verbesserung der Anbindung durch den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ins IKEK für Pittenhart aufzunehmen. Dieser reiche am Wochenende und abends keinesfalls aus, stimmten die Mitglieder des Gremiums überein.
Der Beteiligung an einer Wanderausstellung zur Vermittlung der IKEK-Ergebnisse an die Bevölkerung zusammen mit den anderen Gemeinden stimmten die Gemeinderäte zu.