Corona – ein Fall fürs Archiv

von Redaktion

Bauernhausmuseum Amerang sammelt Alltagserinnerungen der Krise

Amerang – Hamstern von Toilettenpapier, Mund-Nasen-Masken, Homeschooling: Das sind typische Aspekte, die bereits jetzt und sicherlich auch in der Zukunft mit der Corona-Pandemie verbunden werden. Obwohl noch längst nicht überwunden, ist das Virus in Amerang bereits ein Fall für das Museum.

Wie wird man
sich erinnern?

Corona hält die Welt in Atem und verändert alle Bereiche des alltäglichen Lebens – global und auch regional. Die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekte haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Menschen aller sozialen Schichten. Doch wie werden sie in den kommenden Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten auf die Covid-19-Krise zurückblicken? Eine Frage, mit der sich auch das Bauernhausmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern beschäftigt.

Aufruf an
die Bevölkerung

„Aktuell gibt es viele Sammlungsaufrufe von Museen im Internet und in den sozialen Medien“, sagt die Leiterin des Ameranger Bauernhausmuseums, Dr. Claudia Richartz, und appelliert an die Bevölkerung: „Machen Sie mit“. Im Bauernhausmuseum soll für kommende Generationen festgehalten werden, was die Corona-Krise für die Menschen aktuell bedeutet. Das soll zeitnah geschehen, um eine Verklärung der Ereignisse im Rückblick zu vermeiden.

Zudem gibt es auch viele schnelllebige Zeitzeugnisse, wie beispielsweise Plakate oder Zettel an Geschäften und in Schaufenstern, die auf die coronabedingte Schließung oder auch auf Werbemaßnahmen hinweisen und anschließend verschwunden sind.

Das Freilichtmuseum mache die Geschichte und den Alltag der Menschen im Chiemgau und Rupertiwinkel begreifbar. Museumsgebäude, Objekte und Ausstellungen zeigen Spuren vergangener Generationen, so Richartz. Die Materialien erzählen, wie Menschen lebten, arbeiteten und wirtschafteten, betont die Museumsleiterin. Dementsprechend sei es von großer Bedeutung, das alltägliche Leben, Brauchtum und Traditionen während der Corona- Pandemie mit typischen Objekten und Überlieferungen in einer zeitgeschichtlichen Sammlung zu dokumentieren.

Persönliche Schilderungen, aber auch Gegenstände und Fotografien könnten diesen historischen Einschnitt erlebbar machen. „Denn eines ist gewiss: Das Virus hat unser Leben verändert. Wie? Das möchten wir gern von den Menschen der Region wissen“, sagt Museums-Chefin Richartz.

Notizen, Videos und
Geschichten gesucht

Gesammelt wird dementsprechend querbeet. Vom selbst genähten Mundschutz über Briefe, Notizen oder Videos für die Großeltern bis zum zeitweise rar gewordenen Toilettenpapier oder manch kreativer Werbeaktion.

„Schicken Sie uns Ihre Fotos von Dingen und Ereignissen oder vertrauen Sie uns Ihre Geschichten an, die zeigen, wie Corona Ihr Leben beeinflusst“, bittet die Museumsleiterin um Mithilfe aus der Bevölkerung. Interessant sei auch, wie beispielsweise Geburtstage gefeiert würden, was beim Einkaufen auffalle oder wie Homeschooling das Familienleben verändere.

So funktioniert´s

Geschichten gern auch mit einem Foto per E-Mail an: museum@bhm-amerang.de. Das Material – Notizen, Fotografien, Briefe und auch Video- oder Audiofiles – wird digital gesammelt. Genauere Infos dazu unter www.bhmamerang.de.

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