„Kein Maibaum? Das geht gar nicht“

von Redaktion

Corona-Krise macht Reischenharter Ehepaar erfinderisch – Im engsten Familienkreis Tradition gewahrt

Reischenhart – Mit so einem spontanen Fest hätte Zäzilia Riegler nicht gerechnet: Ihre Tante Notburga Hackner und deren Ehemann Josef überraschten sie am ersten Mai mit einem kleinen Maibaum. Heuer wäre eigentlich in Reischenhart ein Maibaum aufgestellt worden, berichtet Zäzilia Riegler den OVB-Heimatzeitungen. Aufgrund der Corona-Krise wurde dieses Fest aber abgesagt. Dementsprechend groß war die Freude, als ihre Tante „Burgi“ und deren Mann „Josi“ plötzlich einen circa fünf Meter hohen dürren Baum an Land zerrten und kurzerhand zu einem „Maibaum“ ernannten.

Das Prachtexemplar hätten die Senioren zufällig am Reischenharter See entdeckt, schildert Zäzilia Riegler. Burgi schmückte den Baum mit einem kleinen Efeu-Kranz und einer Bayernfahne und Zäzilias Mann Alfons half dabei, mithilfe einer Schnur den Baum am Garteneingang aufzustellen. Das Prozedere war kurz und schmerzlos: „Eine halbe Stunde hat das gedauert“, erzählt Alfons Riegler. Anschließend gab es einen kleinen Frühschoppen mit Weißwürsten im Garten. Auch Musik durfte nicht fehlen: Zäzilias Mutter holte einen Kassettenrekorder und zu den Klängen von Ernst Mosch ließ man sich die Weißwürste schmecken. „Meine Mutter und meine Tante lieben Ernst Mosch“, erklärt Zäzilia lachend.

Gefeiert wurde bis
in den Abend hinein

Sowohl Tante und Onkel als auch ihre Mutter leben bei ihr im Haus: „Jeden Sonntag sitzen wir beieinand.“ Und auch am vergangenen Freitag war ein gemeinsamer Frühschoppen geplant. Die Voraussetzungen für ein Maibaumfest hätten sozusagen nicht günstiger sein können, berichten Alfons und Zäzilia. Bis in den Abend hinein habe man zusammengesessen und im engsten Familienkreis den Feiertag genossen.

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