Frasdorf – „Die wichtigsten vorgesehenen Ausgaben sind in diesem Haushaltsjahr der Neubau der Schulturnhalle, der Bau des Kinderhauses in Wildenwart zusammen mit der Marktgemeinde Prien, der Grundstückskauf für Einheimische und der Bau der Straße nach Soilach und Tauern.“ Drei Tage vor dem Ablauf der Amtszeit verabschiedete der Frasdorfer Gemeinderat – letztmalig unter der Amtsführung von Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller – einstimmig den Haushalt für das Jahr 2020. Corona-bedingt tagte das Gremium nicht im gewohnten Sitzungssaal des Rathauses, sondern nebenan in der Lamstoahalle. „Die Ausgaben steigen weiterhin an, die Gemeinde Frasdorf muss auch in den kommenden Jahren eine strikte Haushaltsführung ohne großes Wunschkonzert durchführen“, so Bürgermeisterin Steindlmüller.
Günstige
Zinslage nützen
Kämmerer Andreas Oppacher erklärte den Gemeinderäten, dass sich das Haushaltsjahr 2020 durch weiterhin gewachsene Einnahmen bei der Einkommenssteuer und konstante Schlüsselzuweisungen sowie leicht steigende Ausgaben bei der Kreisumlage auszeichne.
Die gesamten Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushalts für das Jahr 2020 steigen gegenüber den Ansätzen des Vorjahres um über 250000 Euro. Die Einnahmen und Ausgaben liegen bei 5774970 Euro. Der Vermögenshaushalt steigt von 2781000 Euro auf 5428000 Euro. Ein rechtskonformer Haushaltsausgleich ist für das Haushaltsjahr 2020 wieder gewährleistet. Es ist eine Zuführung an den Vermögenshaushalt in Höhe von 448055 Euro eingeplant.
Für das Haushaltsjahr 2020 ist eine Kreditaufnahme in Höhe von zwei Millionen Euro notwendig. Dies begründete Kämmerer Oppacher mit den vorgesehenen großen Vorhaben in Millionenhöhe. „Wir haben die Investitionen der Gemeinde Frasdorf bisher stets der Haushaltslage angepasst und nicht umgekehrt.
Für die anstehenden Baumaßnahmen wollen wir die günstige Zinslage ausnutzen“. „Die Einnahmen aus der Einkommenssteuerbeteiligung (knapp 2 Millionen Euro) und der Gewerbesteuer (1,1, Millionen Euro) machen rund 57 Prozent der Gesamteinnahmen aus, alles andere stellt einen wichtigen, aber untergeordneten Beitrag dar – aber Kleinvieh macht auch Mist“, so Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller. Auf der Ausgabenseite umfassen die Kreisumlage (rund 1,5 Millionen Euro) und die Personalkosten der Gemeinde (rund 1,3 Millionen Euro) circa 48 Prozent der Gesamtausgaben.
„Damit ist auch für 2020 eine solide Finanzausstattung zu erkennen, diese wird auch für die zukünftigen Jahre erwartet“, so Kämmerer Oppacher.
Die Personalausgaben haben wieder die Millionengrenze überschritten und betragen 1283670 Euro, der Anstieg ist durch Stufensteigerungen und Tariferhöhungen begründet. 980000 Euro wendet die Gemeinde für die kindbezogene Förderung nach dem bayerischen Kinderbildungsgesetz auf und 135000 Euro gehen an den Mittelschulverband Prien; der Unterhalt des Kanalnetzes ist mit 70000 Euro angesetzt und die Umlage an den Abwasserzweckverband mit 88000 Euro.
Im Vermögenshaushalt wurden der Grundstückserwerb für Einheimischenbauland mit 1,25 Millionen Euro, die Planungs- und Baukosten der Schulturnhalle mit ebenfalls 1,25 Millionen Euro, das Kinderhaus in Wildenwart mit einer Million Euro und der Bau der Straße Soilach-Tauern mit 900000 Euro berücksichtigt. Die großen Kanalbaumaßnahmen sind im Gemeindegebiet weitgehend abgeschlossen, für „laufende Kosten“ sind beim Kanalbau 300000 Euro eingeplant. Der Schuldendienstanteil beim Abwasserzweckverband wird in der jeweils anfallenden Höhe berechnet, die Ausgaben für den Schuldendienst beim Hauptschulverband Prien sind in der Schulverbandsumlage enthalten. Die anteilige Schuldenhöhe und der Schuldendienst werden nach der Schülerzahl berechnet.
Die Rücklage beläuft sich nach Ablauf des Haushaltsjahres 2020 auf 481000 Euro. reh