Viel zum Bestaunen gibt es für Groß und Klein.
Tuntenhausen – Es gibt auch in der Corona-Krise noch gute Nachrichten. Man mag es kaum glauben, doch es ist wahr: Die Maxlrainer Ritterspiele werden stattfinden. Und zwar am Wochenende vom 21. und 22. September. Diese Nachricht überbrachte jetzt Roland Bräger, Direktor der Maxlrainer Brauerei und damit „Ausrichter“ der Maxlrainer Ritterspiele. „Die weitläufigen Wiesen des Schlosses Maxlrain bieten ausreichend Platz, um Heerlager, Marktgeschehen, Ritterkämpfe und Tavernen so anzuordnen, dass Abstandsregeln eingehalten werden können“, ist Bräger zuversichtlich.
Ausreichend Platz auf
den Schlosswiesen
Die erste gute Nachricht hängt mit einer zweiten unmittelbar zusammen: Es wurde ein neuer Veranstalter gefunden. Schon seit im Herbst bekannt wurde, dass das Mittelalterliche Phantasie Spectaculum (MPS) sich künftig auf den Norden beschränken und Maxlrain nicht mehr bespielen würde (wir berichteten), war der Brauereidirektor auf der Suche nach einem neuen „Macher“.
Drei Bewerber testete er auf Herz und Nieren, reiste durch die Lande, schaute sich ihre Feste vor Ort an, traf eine Vorauswahl und befragte dann die Ritter der Maxlrainer Tafelrunde. Und von ihnen bekam Roland Turba als neuer Veranstalter schließlich seinen Ritterschlag: „Er ist ein absoluter Teamplayer, hat viel Erfahrung, weiß genau, was er tut, vor allem aber ist er ein Veranstalter mit Herzblut, dem es wichtig ist, dass es allen Akteuren gut geht“, beschreibt Axel Hascher, Großmeister der Maxlrainer Tafelrunde.
Auch er steckt schon mitten in den Vorbereitungen für die Ritterspiele: „30 Heerlager mit etwa 280 Teilnehmern werden auf den Schlosswiesen aufgeschlagen“, kündigt er an. Und selbstverständlich wird es auch den Ritterschlag für die Kinder wieder geben. „Dabei sorgt allein schon das Schwert für den nötigen Abstand“, so Hascher.
Konzerte finden
noch nicht statt
Trotzdem werden die XV. Maxlrainer Ritterspiele anders sein als die bisherigen. Konzerte dürfen noch nicht stattfinden, und so nimmt Corona dem Mittelalterspektakel zumindest den Festivalcharakter.
„Das ist aber nicht schlimm“, betont der Brauereidirektor. „Die Ritterspiele werden diesmal ursprünglicher und weitläufiger. Wir machen ein richtig schönes Familienfest draus.“ Und das bietet allerlei Abwechslung für Groß und Klein.
Ein historischer Handwerkermarkt lädt zum Mitmachen ein. Wer Lust hat, kann sich in alten Techniken üben, feilen, filzen, schnitzen, töpfern, schmieden oder Papier schöpfen. Auch Drucker, Steinmetz und Barbier sind mit Vorführungen dabei.
Selbst Eier und Äxte dürfen (kontrolliert) geworfen werden. Ein mit Hand betriebenes Holzriesenrad lädt die Kinder dazu ein, fröhliche Runden zu drehen. Viele Vorführungen sind geplant: Gruselig – die der Folterinstrumente. Lustig – die der Minnesänger, Gaukler und Zauberer. Es wird Strohballen-Spielplätze geben. Das Holz für die Lagerfeuer ist schon bestellt. „Es soll ein richtig buntes Familienfest mit viel Raum zum Flanieren werden“, freut sich Roland Turba auf seine Premiere in Maxlrain.
Für Gewandete gibt
es ermäßigten Eintritt
Er macht Appetit auf Mutzbraten, Flammkuchen, deftigen Schweinsbraten, saftige Spieße, Hanfbrot, Steaks, Falaffel, vegetarische Suppen, frisch gebackenen Kuchen, Mett oder Beerenweine.
„Und ein schönes Schwarzbier vom Fass“, ergänzt Bräger. Am 21. und 22. September ist es so weit. Jeweils um 10 Uhr beginnen die Ritterspiele, am Samstag dauern sie bis in die Nacht, am Sonntag bis 19 Uhr. Erwachsene zahlen 14 Euro Eintritt, ermäßigt beträgt er acht Euro. Kinder bis zu einer Höhe von 1,20 Metern dürfen kostenlos zum Spektakel. „Wer ein mittelalterliches Gewand trägt, darf noch günstiger zum Fest“, kündigt Turba an.
Für die Ritterspiele wird ein extra Obolus erhoben. Die Parkflächen befinden sich am B&Q-Gelände. Ein Shuttle-Service bringt die Besucher zu den Schlosswiesen. „Das einzige Nadelöhr der Ritterspiele“, meint Bräger. „Aber das lösen wir auch noch auf.“