Vertrauen in die Disziplin der Gäste

von Redaktion

Am 30. Mai gehen die Seilbahnen der umliegenden Regionen wieder in Betrieb

Brannenburg/Samerberg/Oberaudorf/Aschau – Die Bayerische Staatsregierung hat für die Eröffnung der Seilbahnen grünes Licht gegeben: Die umliegenden Bergseilbahnen in der Region – Kampewandseilbahn, Wendelsteinbahn, Hocheckbahn sowie die Hochriesbahn – wollen ab Samstag, 30. Mai, wieder in Betrieb gehen. Wie rüsten sie sich und welche Hygienekonzepte wurden erarbeitet? Die OVB-Heimatzeitungen haben nachgefragt.

Gäste seien
sehr diszipliniert

„Wir sind überzeugt, dass wir unseren Gästen einen guten Service bieten können“, sagt Hannes Rechenauer, Geschäftsführer der Hocheck Bergbahnen. Die Sesselbahn soll am 30. Mai geöffnet werden, die Sommerrodelbahn sei bereits am Donnerstag in Betrieb gegangen. „Die ist gut genutzt worden“, so Rechenauer. Sein Fazit: „Unsere Gäste sind sehr diszipliniert“.

Die Maskenpflicht sowie die Abstandsregelung seien eingehalten worden. Rechenauer hofft nun, dass die Eröffnung der Sesselbahn ebenfalls reibungslos verläuft, und geht auf die Hygienemaßnahmen ein: Anstatt vier Personen können coronabedingt jeweils nur zwei Personen die Sesselbahn benutzen. „Es sei denn, es handelt sich um eine Familie aus einem Haushalt“. Die Sessel sowie die Schließbügel werden regelmäßig desinfiziert: „In der Früh komplett und tagsüber je nach Betrieb.“ Maskenpflicht herrsche im Wartebereich sowie im Ein- und Ausstiegsbereich der Sesselbahn. Zudem wurden Abstandszeichen sowie Beschilderungen von Hygieneregeln in den Toiletten angebracht. „Wir sind gut gerüstet“, versichert Rechenauer. Ob mit Staus an der Sesselbahn zu rechnen sei? „Nein, ich glaube nicht“, äußert sich der Geschäftsführer. Da mehrere Seilbahnen in der Region eröffnen, denkt er, dass sich das „gut verteilen“ werde.

Dass es zu erhöhten Staus kommt, bezweifelt auch Eric Zbil, Geschäftsführer der Kampenwandseilbahn. Und selbst wenn doch: „Wir sind darauf vorbereitet.“ Es seien Möglichkeiten geschaffen worden, längere Warteschlagen unterzubringen. Von staatlicher und Verbandsseite sei Zbil und seinen Mitarbeitern ein Hygienerahmenkonzept an die Hand gegeben worden, dessen Umsetzung nun abgeschlossen sei. „Das Konzept ist von einem unabhängigen Sachverständigen abgenommen worden“, erklärt Zbil.

Die Seilbahn gehe am 30. Mai um 9 Uhr morgens in Betrieb: In den Vier-Personen-Kabinen werden die Leute familien- und haushaltsweise transportiert, erklärt der Geschäftsführer. Im Klartext bedeutet das: Eine Familie und eine weitere Person dürfen sich in derselben Kabine aufhalten, nicht aber drei Personen, aus verschiedenen Haushalten. Weiter erläutert Zbil, dass es sowohl in der Gondel als auch in den Gebäuden eine Maskenpflicht gebe. Außerdem werden Sitze und Schließbügel regelmäßig desinfiziert.

Biker dürfen
sich freuen

Freuen dürften sich auch die Biker, wenn die Hochriesbahn in Samerberg am 30. Mai eröffnet: „Die scharren schon mit dem Hufen“, ist Bürgermeister Georg Huber überzeugt. Pünktlich zu den Pfingstferien soll der Sessellift am 30. Mai „auf alle Fälle“ seinen Betrieb aufnehmen, so der Rathauschef. Über die Hygienemaßnahmen kann er Folgendes sagen: „Man muss davon ausgehen, dass man Masken brauchen wird.“

Im Sessel selbst (es handelt sich um einen Einser-Sessellift) sei nichts zu beachten, aber im Ein- und Ausstiegsbereich sollte man die Masken griffbereit haben. Auch der Sicherheitsabstand müsse eingehalten werden. Etwas später in Betrieb gehen werde die Kabinenbahn, erklärt Huber. „Voraussichtlich im Laufe der zweiten Pfingstferienwoche.“

Bis dahin sollen die notwendigen Sanierungsarbeiten bei den beiden Kabinen abgeschlossen sein: Die beiden Kabinen wurden technisch generalüberholt und mit einem neuen Anstrich versehen. Auch die Laufwerke und die Tragseilbremsen wurden laut Bürgermeister komplett saniert. Aktuell würden noch Restarbeiten und die TÜV-Abnahme ausstehen. Aufgrund der Pfingstferien sei mit „viel Zulauf“ zu rechnen, sagt Huber.

Vorläufiger Maßnahmeplan steht

Ein individuelles Hygienekonzept auf Grundlage der geltenden Hygienevorgaben des Robert-Koch-Instituts wurde auch für die Wendelsteinbahn erarbeitet, wie Pressesprecherin Claudia Steimle gegenüber den OVB- Heimatzeitungen erklärt. Im Telefongespräch verweist sie auf die Kabinettssitzung und Pressekonferenz des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger am 19. Mai, in der verkündet wurde, dass es ab 30. Mai auch für Bergbahnen eine konkrete Perspektive für die Wiederaufnahme des Betriebes gebe –„vorbehaltlich einer anhaltend günstigen Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens“. Und da für kommende Woche ein „verbindliches staatliches Rahmenkonzept“ angekündigt worden sei, müsse man in den bereits vorliegenden Maßnahmeplan gegebenenfalls einzelne behördliche Verordnungen integrieren, sagt Steimle. „Was da auf uns zukommt, werden wir sehen.“

Die jetzigen Maßnahmen umfassen aller Voraussicht nach eine Beschränkung der Beförderungskapazitäten, die Einhaltung von Mindestabständen sowie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. „Wir hoffen, dass die Leute sich an die Vorgaben halten und Rücksicht nehmen“, so Steimle. Welche der Bahnen am 30. Mai geöffnet werde – die Zahnradbahn in Brannenburg oder die Wendelstein-Seilbahn in Bayrischzell – stehe noch nicht fest.

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