Ehrenamtliche Bindeglieder gesucht

von Redaktion

Gemeinde Stephanskirchen will Beauftragte für Themenkreise

Stephanskirchen – Sie sind die Bindeglieder zwischen den Bürgern und der Verwaltung, die Beauftragten der Gemeinde Stephanskirchen. Und sie werden in jeder Legislaturperiode des Gemeinderates neu bestellt. Bisher gab es in Stephanskirchen Beauftragte für Integration, Jugend, Kultur, Senioren, Heimatpflege, Behinderte und den Fahrradverkehr. Zwei dieser Beauftragten wird es künftig nicht mehr geben: Den für Heimatpflege – das war bisher Karl Mair – und er wird sich um dieses Thema auch als Bürgermeister kümmern. Und den für Integration. Das war bisher Helmut Heiss – und der hat sich selber „abgeschafft“.

Heiss hatte schon bei seinem Jahresbericht 2019 darauf hingewiesen, dass die Arbeit, für die er als Integrationsbeauftragter zuständig ist, mittlerweile erledigt sei. Die Flüchtlinge, die 2015 und 2016 in die Gemeinde kamen, seien alle soweit integriert, dass sie genug Deutsch können, um sich zu verständigen. Fast alle hätten einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, die Kinder gehen in den Kindergarten oder in die Schulen. „Phase1“ sei abgeschlossen, sagte Heiss auch bei seiner Verabschiedung in der Gemeinderatssitzung am 26.Mai.

Begegnung ist Phase

zwei der Integration

Jetzt gehe es in Phase zwei, jetzt müsse eine tiefere Integration durch Begegnung erfolgen. Das sei aber durch Beauftragte nicht zu machen. Dafür seien die Stephanskirchner und ihre neuen Mitbürger selber verantwortlich. Ob die Kontakte nun in der Nachbarschaft entstünden, beim Sportverein, im Café Bazar, bei der Feuerwehr, über Kinderfreundschaften oder auf welchen Wegen auch immer.

Wirken mit
Realitätssinn

Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie) bedankte sich bei Helmut Heiss für sein außerordentliches Engagement, „er hat die Verwaltung hervorragend unterstützt und immer eine große Portion Realitätssinn an den Tag gelegt.“ Heiss habe seine Aufgabe sehr geschickt gemeistert und wesentlich zur gelungenen Integration der Geflüchteten in Stephanskirchen beigetragen. Das sahen die Gemeinderäte offensichtlich genauso, denn sie verabschiedeten Heiss mit langanhaltendem Applaus.

Ehrenamtliche Beauftragte soll es in Zukunft für Jugend, Senioren, Behinderte, Kultur, Radverkehr und für Gewerbetreibende geben. Letzteres hatte die CSU beantragt, da es in Stephanskirchen keinen Gewerbeverband gibt und die Gewerbetreibenden deswegen nach CSU-Auffassung im Gemeinderat nicht genug Gehör finden.

Das habe in der Vergangenheit auch schon zum Wegzug von Gewerbe geführt, heißt es im CSU-Antrag. Die Gemeindeverwaltung hatte den Beauftragten für Gewerbetreibende bereits mit in den Beschlussvorschlag aufgenommen.

In der Gemeinderatssitzung brachte Jacqueline Aßbichler (CSU) einen Beauftragten für Land- und Forstwirtschaft ins Spiel. Gerade die Landwirtschaft spiele in der Gemeinde eine große Rolle. Dem stimmten die Ratskollegen aller Fraktionen zwar inhaltlich zu, auf einen Beauftragtenposten wollten sie dennoch verzichten – zu groß sei der Unterschied zwischen den konventionell arbeitenden Landwirten und den Biobauern, von denen es im Gemeindegebiet sehr viele gebe. Außerdem hätten die Landwirte im Bauernverbandsobmann ja einen Standesvertreter. Der Bürgermeister sagte, er sei gerne bereit, diesen, wie auch den Chef des Simsseemarktes, zu einer Gemeinderatssitzung einzuladen. Dr.Nicole Eckert (Die Grünen) fand, das wichtige Thema Landwirtschaft habe auch im neuen Umweltausschuss einen guten Platz. Mair wies zudem darauf hin, dass es durchaus möglich sei, auch während der Legislaturperiode noch Beauftragte zu ernennen. Jacqueline Aßbichler verzichtete daraufhin darauf, einen Antrag zur Geschäftsordnung zu stellen.

Janna Miller (Die Grünen) regte an, den Beauftragten eigene E-Mail-Adressen einzurichten und diese auf der Internetseite der Gemeinde zu veröffentlichen.

Wer sich für einen der genannten Beauftragtenposten bewerben möchte, sollte dies bis Montag, 6.Juli, bei der Gemeindeverwaltung tun. Das gilt auch für die Amtsinhaber. Die Vorstellung der Bewerber und die Wahl der Beauftragten soll in der Sitzung Ende Juli erfolgen. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag der Verwaltung einstimmig zu. Sylvia Hampel

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