Eggstätt – „Goldener Gockel“ – wer das hört, muss wahrscheinlich erst mal schmunzeln. Aber hinter diesem Prädikat verbirgt sich eine besondere Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Nur 20 Bauernhöfe in ganz Bayern bekommen diese Auszeichnung – ausgewählt aus über 17000 Online-Bewertungen. Der Wolfeicherhof von Familie Fischer aus Oberulsham bei Eggstätt ist einer davon.
Seit Generationen
im Familienbesitz
„Die Auszeichnung hat uns natürlich sehr gefreut“, sagt Silvia Fischer und strahlt. Zwar hat sie den Hof zusammen mit ihrem Mann Franz erst kürzlich von ihren Eltern Maria und Josef Fischer übernommen.
Aber seitdem sie denken kann, hilft sie auf dem Hof mit. „Schon meine Oma hat Zimmer vermietet, meine Mama hat dann in den 80er-Jahren übernommen“, sagt Silvia Fischer.
Die sechs Gästezimmer wurden zu Ferienwohnungen umgebaut, später kamen drei weitere Ferienwohnungen dazu. Dann ist da noch die Landwirtschaft, die Großfamilie – Großeltern, Eltern und die vier Kinder zwischen drei und 13 Jahren. Auf dem Wolfeicherhof ist alles unter einem Dach. Kein Wunder also, dass Familien gerne bei den Fischers Urlaub machen.
Denn hier zählt der persönliche Kontakt zur Gastgeberfamilie: Man darf auf dem Hof mithelfen, sitzt abends noch ungezwungen auf der großen Holzbank vor dem Hof zusammen und bekommt exklusive und ganz persönliche Geheimtipps für die Urlaubszeit auf dem Hof und in der Umgebung. Allein den Hof zu erkunden, ist für viele eine Auszeit vom Alltag.
Da gibt es den Stall mit den Hasen gleich am Hofeingang: „Da sind alle Mädchen der Urlauber immer ganz verrückt danach, die zu streicheln“, verrät Altbäuerin Maria Fischer. Im weitläufigen Garten können sich Eltern im von Wein und Himbeeren überrankten Pavillon entspannen oder Hochbeete, Blumen und Obstbäume bewundern, die sich schon jetzt im Frühjahr mit sattem Grün und Farben überbieten.
Der Garten ist Maria Fischers ganzer Stolz: Pfingstrosen, Malven Cosmeen, Storchenschnabel, und und und, dazwischen Orangenbäume („da habe ich dieses Jahr über 30 Kilo geerntet“), Zitronenbäume, Oleander, Palmen, und eine Bananenstaude finden sich auf dem Hof.
Ihr Fachwissen und ihre Tipps zum Anpflanzen, zur Pflege und zum Überwintern der unterschiedlichsten Pflanzen ist bei den Urlaubern sehr begehrt.
Auch die kleinen Gäste kommen auf dem Wolfeicherhof voll auf ihre Kosten: hier der große Sandkasten, dort die hölzernen Klettertürme mit Hängebrücke und Spielhaus.
Und natürlich nicht zu vergessen die Tierwelt. Auf der Westseite des Hofes liegt der Stall. Da breiten sich die Weideflächen aus. Neben den Hasen leben auf dem Wolfeicherhof 40 Kühe und vier Weidekühe. „Eine davon hat vergangene Woche Zwillinge bekommen“, sagt Silvia Fischer.
Dann gibt es noch die beiden Streichelochsen Elvis und Schnitzel, Ponys, eine Ziege, Katzen, Meerschweinchen, Gänse, Schildkröten und demnächst auch noch zwei Schafe.
Hinzu kommt die traumhafte Umgebung der Egg-stätter-Hemhofer-Seenplatte, der nah gelegene Chiemsee und natürlich die Chiemgauer Berge – das alles sind weitere Pluspunkte für den Urlaub auf diesem Bauernhof. „Wir haben viele Stammgäste, die immer wieder zu uns kommen. Und da wir hier viel Platz haben und die Umgebung so viel bietet, ist für Gäste jeglichen Alters was dabei“, so Silvia Fischer
Auf dem Hof ist das ganze Jahr über viel los. Im Winter wird dann renoviert, und von Ostern bis Allerheiligen sind die Gäste da. Dieses Jahr kamen die ersten Besucher coronabedingt erst ab Pfingstsamstag. Bis in den Herbst hinein sind die neun Ferienwohnungen der Familie Fischer aber gut belegt.
Auszeichnung kam
sehr überraschend
Die Auszeichnung mit dem Goldenen Gockel sei eine große Überraschung für die Familie gewesen. Auch wenn die Urkunde dieses Jahr per Post kam und nicht persönlich durch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber überreicht wurde, merkt man den Fischers auch so an, dass sie das Motto der Auszeichnung „Besonders gastfreundlicher Hof“ – wie es auf der großen Urkunde steht – leben.
„Wir freuen uns auch schon auf unsere Gäste“, sagt Silvia Fischer.