Die Gemeinden vertreten und Unterstützen

Der neue Ober-Bürgermeister

von Redaktion

Bayerischer Gemeindetag Bernd Fessler aus Großkarolinenfeld neuer Kreisvorsitzender

Großkarolinenfeld/Rohrdorf/ Amerang – Viele neue, darunter viele junge Gesichter waren bei der konstituierenden Sitzung des Kreisverbands Rosenheim im bayerischen Gemeindetag zu sehen: 29 von 46 Landkreisbürgermeister sind erst wenige Wochen im Amt. Darunter auch der „Gastgeber“ in Rohrdorf. Da war erst einmal eine Vorstellungsrunde der Neugewählten aber auch der Wiedergewählten angesagt, die auch kurz ihre persönlichen Ziele für die nächsten sechs Jahre erläuterten.

Gerade nicht mehr im Bürgermeisteramt, aber gerade noch Vorsitzender im Kreisverband des Gemeindetages: Augustin „Gust“ Voit, seit 2000 Bürgermeister in Amerang, viele Jahre stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes, die letzten sechs Jahre Vorsitzender. Er hatte beschlossen, dass es mit dem einen wie dem anderen Amt genug ist und kandidierte nicht wieder.

Der Stellvertreter
wird Vorsitzender

Zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Gemeindetags-Kreisverbandes – besser bekannt als Sprecher der Bürgermeister – wählten die 46 Bürgermeister Bernd Fessler, den Großkarolinenfelder Bürgermeister. Er war die vergangenen sechs Jahre schon Voits Stellvertreter. Wie Fessler einstimmig gewählt wurde sein Stellvertreter Richard Richter aus Bruckmühl.

Als weitere Mitglieder des Kreisvorstandes wurden Peter Kloo, Kolbermoor; Michael Kölbl, Wasserburg; Rudi Leitmannstetter, Vogtareuth; Sepp Oberauer, Nußdorf; Andreas Friedrich, Prien, und Dr.Matthias Bernhardt, Oberaudorf, gewählt.

Eine Mischung, die dem neuen Ober-Bürgermeister im Landkreis gut gefällt: „Es sind kleine, mittlere und große Gemeinden vertreten, der eine Kollege ist in Bauangelegenheiten besonders fit, der andere bei den Finanzen, der dritte in rechtlichen Fragen und der vierte ein Pragmatiker – alles dabei“, so Fessler im Gespräch mit der Heimatzeitung.

Von der Geschäftsstelle des Bayerischen Gemeindetages war Wilfried Schober angereist, der den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern die Arbeit des Bayerischen Gemeindetages erläuterte. Der Kreisverband Rosenheim ist mit seinen 46 Mitgliedsgemeinden der größte Kreisverband im bayerischen Gemeindetag.

Bernd Fessler sieht für die nächsten sechs Jahre wieder viele Aufgaben für die Kommunen: Ausbau der Kinderbetreuung, Bewältigung der Klimaschutzziele, zukunftsfähiges ÖPNV-Angebot schaffen, Digitalisierung im Schulbereich, Schaffung von bedarfsgerechtem Wohnraum und vieles andere mehr werde nicht zuletzt durch die finanziellen Corona-Folgen in allen Gemeinden eine große Herausforderung darstellen. All das gelte es gemeinsam anzupacken.

Sehr wichtig war Fessler die Verabschiedung der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder, vor allem seines Vorgängers. Gust Voit war über Parteigrenzen hinweg immer leidenschaftlicher Vertreter von Gemeindeinteressen. Einer der Höhepunkte seiner Arbeit als Vorsitzender des Kreisverbandes war das Ringen um die Abschaffung und Gestaltung der Straßenausbaubeiträge. „Sogar im Landtag hatte man hier einen legendären Auftritt, um auf eine angemessene Regelung im Sinne der Städte und Gemeinden Einfluss zu nehmen“, erinnerte Fessler. Bei Klausurtagungen der Landkreisbürgermeister gelang es Voit immer wieder, hochrangige Politiker und Referenten zu gewinnen, und die aktuellen Themen der Kommunalpolitik auf den Punkt zu bringen.

Darüber hinaus waren für Voit aber auch die Geselligkeiten und der Zusammenhalt der Bürgermeister außerhalb des Rathauses wichtig. So war er – wenn es irgendwie ging – auch bei Radlausflügen, Skirennen, Fußballspielen oder im Bürgermeisterchor präsent, gleichermaßen beim jährlichen Bürgermeisterausflug, den er selbst organisierte.

Und eines war dem Voit Gust immer wichtig: eine gesunde Portion Humor. Die hat er sich trotz der Herausforderungen des Bürgermeisteralltages immer erhalten. „Wahrscheinlich braucht man die auch für diesen Job“, so Fessler. Die Kolleginnen und Kollegen Bürgermeister haben ihn jedenfalls als Vorsitzenden und Person geschätzt, was die stehende Ovation bei seiner letzten offiziellen Sitzung zeigte.

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