Nußdorf – In der letzten Sitzung des Nußdorfer Gemeinderates informierte der Erste Bürgermeister Sepp Oberauer darüber, dass die Regierung von Oberbayern nun das Raumordnungsverfahren für den Brenner-Nordzulauf im Abschnitt Gemeinde Tuntenhausen – Gemeinde Kiefersfelden (Staatsgrenze Deutschland/Österreich) eingeleitet hat. Dabei werden fünf Trassenvorschläge geprüft, von denen zwei über Nußdorfer Gemeindegebiet verlaufen könnten. Nun sind auch wieder die Bürger gefragt.
Im anstehenden Raumordnungsverfahren werden Betroffene wie Gemeinden, Behörden, Verbände und die Öffentlichkeit beteiligt. Damit sind alle Bürger aufgefordert ihre eigene Stellungnahme abzugeben. Daher auch der eindringliche Appell des Gemeinderates: „Jeder kann sich am Raumordnungsverfahren beteiligen und jede Stellungnahme ist wichtig.“ Auch auf die Gefahr hin, dass sich Themen inhaltlich wiederholen könnten, zählt nun jede Stimme, die aus der Bevölkerung kommt. Themen gewinnen natürlich an Bedeutung, wenn sich eine große Vielzahl von Bürgern dazu äußern, so Oberauer.
Die Verfahrensunterlagen für das Vorhaben liegen bei der Gemeinde Nußdorf, Zimmer 4, noch bis zum 15. Juli zur Einsichtnahme aus. Dies ist Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8 bis 12 Uhr sowie Donnerstag von 16 bis 18 Uhr möglich. Schriftliche oder elektronische Äußerungen zu überörtlich raumbedeutsamen Aspekten des Vorhabens können bei der Gemeinde (E-Mail: buergermeister@nussdorf.de) oder bei der Regierung von Oberbayern, Sachgebiet 24.1, Maximilianstraße 39, 80538 München (E-Mail: beteiligung.rov-bnz@reg-ob.bayern.de) noch bis zum 24. Juli vorgebracht werden.
Darüber hinaus werden aus dem Gemeinderat Vorschläge gemacht, wie sich die Gemeinde positionieren wird, kündigte Oberauer an Durch eine klare Stellungnahme der Gemeinde soll den Bürgern eine Orientierungshilfe geboten werden. Hierzu wurde der Arbeitskreis „BNZ Raumordnungsverfahren“ gegründet, dem neben dem Bürgermeister Susanne Grandauer (CSU/FWG), Michael Laar (CSU/FWG), Wolfgang Lagler (PFN), Barbara Schiedermair (PFN), Michaela Firmkäs (PFN) und Agnes Jaud (PFN) angehören.
Inn unterqueren
und Tunnellösung
Als mögliche Einwendungen wurden Themen wie Rücksichtnahme auf das Trinkwasserschutzgebiet Sulzberg, das Landschaftsschutzgebiet Inntal Süd, die Nußdorfer Innauen FFH-Flächen oder die Brückenquerung über den Inn-Vogelinsel vorgeschlagen. Außerdem würde ein Trassenverlauf die Bauleitplanung „Am Inn“ und Mitterweidach tangieren. Hauptkriterien seien Landschaftsverbrauch, Zerschneidung der Landschaft und Lärmschutz. Daher fordert der Gemeinderat unisono nochmals die Unterquerung des Inns sowie eine Tunnelführung im gesamten Bereich.Volker Steffenhagen