Personalengpass in Kinderbetreuung

von Redaktion

Endorfer Rat genehmigt Springer-Stelle für Kitas – Gemeinde übernimmt Kosten

Bad Endorf – Die Sicherstellung der Kinderbetreuungsplätze ist auch in Bad Endorf ein Dauerbrenner-Thema. Denn die Anträge auf einen Kindergarten- oder Hortplatz steigen von Jahr zu Jahr.

Auch der Endorfer Gemeinderat diskutierte bei seiner jüngsten Sitzung über die Kindergärten-Situation. Zwar ist die Platzfrage momentan kein Problem, da der Bedarf für das nächste Jahr durch zwei zusätzliche Container gedeckt werden kann. Außerdem soll im Frühjahr 2022 der neue Kindergarten beim Katharinenheim bezugsfertig sein. Verbesserungsbedarf gibt es aber offenbar bei der Personallage.

Kein Ersatz,
wenn jemand ausfällt

Albert Buchetmann, Vorstandsvorsitzender des Katharinenheims, das in Bad Endorf die Trägerschaft für drei Kindertagesstätten hat, bekam während der Sitzung Gelegenheit, die Situation darzustellen. Sein Problem: Buchetmann hat momentan keine „Springer“, also keine Kräfte, die schnell einspringen können, wenn vom festen Personalstamm irgendjemand ausfällt.

„Schnell ausfallen“ müsse nicht unbedingt nur auf eine Krankheit zurückzuführen sein: Ein Kindergarten oder Hort habe überwiegend junges und weibliches Personal. Sobald eine Mitarbeiterin schwanger würde, gehe die Frau, wie Buchetmann erläuterte, quasi sofort ins Berufsverbot. Sie falle buchstäblich von einer Minute auf die andere aus.

Der besondere Haken dabei: Die Arbeit kann nicht einfach von den Kolleginnen mitübernommen werden, weil der Personalschlüssel für die Einrichtungen von der Regierung festgelegt ist. Wird dieser unterschritten, fällt auch die staatliche Förderung weg. Buchetmann sei quasi gezwungen, immer zusätzlich Personal in der Rückhand zu haben. Momentan löse er dieses Problem, indem er im Fall der Fälle auf pensionierte Kräfte zurückgreift, die dann aushelfen.

Kosten für Springer liegen bei Gemeinde

Weil das aber keine Dauerlösung ist, warb er beim Gemeinderat darum, zusätzliche Kräfte als Springer einstellen zu können. Zum Gemeinderat deshalb, weil die Springer, solange sie in Wartestellung und noch nicht fest in einer Kindergartengruppe eingesetzt sind, nicht vom Staat mitfinanziert werden. Die Kostenübernahme läge für diesen Zeitraum bei der Gemeinde allein.

Die Diskussion unter den Gemeinderäten über die Bitte Buchetmanns fiel kurz aus. Wie es Geschäftsstellenleiter Martin Mühlnickel formulierte, weiß die Gemeinde, welche Vorteile sie davon hat, im Katharinenheim einen ebenso verlässlichen wie engagierten Träger zu haben. Der Gemeinderat genehmigte deshalb die Einstellung einer Erzieherin sowie einer Kinderpflegerin.

Grundsätzlich positiv aufgenommen wurde auch ein weiterer Wunsch: Sobald der neue Kindergarten zum Frühjahr 2022 fertiggestellt sein wird, würde wahrscheinlich auch zusätzliches Personal benötigt werden, so Buchetmann. Da, wie er weiter erläuterte, dieses auf dem Arbeitsmarkt derzeit nicht leicht zu finden sei, warb er dafür, schon im Jahr zuvor mit der Suche zu beginnen. Damit die Stelle schon vorher besetzt werden kann.

Stellenbesetzung
für Frühjahr geplant

Auch diese müssten für diese Übergangsfrist allein von der Gemeinde finanziert werden. Hier signalisierte der Gemeinderat seine grundsätzliche Bereitschaft, die Anzahl der benötigten Stellen will das Gremium aber erst im kommenden Frühjahr diskutieren. Nämlich dann, wenn die Anzahl der benötigten Plätze und damit auch die Zahl der Kindergartengruppen absehbar ist.

Artikel 1 von 11