Gemeinde schnappt sich die Reismühle

von Redaktion

Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht: Die Gemeinde Halfing kauft die Bayerische Reismühle. Einstimmig hat sich der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung dafür ausgesprochen. Das alte Gebäude soll einem Neubau mit Wohnungen und Geschäften weichen.

Halfing – Lange hat sich nichts getan, jetzt soll es doch ganz schnell gehen: Die Gemeinde Halfing hat das Vorkaufsrecht für die Bayerische Reismühle am Kirchplatz in Halfing gezogen. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung im nicht öffentlichen Teil einstimmig beschlossen. In der Dorfmitte soll bald ein Mischgebäudekomplex mit Wohnungen und Gewerbe entstehen, der bereits im Herbst 2022 bezugsfertig sein soll. „Sofern alles reibungslos klappt“, sagt Bürgermeisterin Regina Braun (CSU). In einer nicht öffentlichen Sondersitzung am Donnerstag, 9. Juli, wolle man sich damit beschäftigen, was genau in Planung gegeben wird, erläutert die Bürgermeisterin. Eines könne man aber schon jetzt mit Sicherheit sagen: Das alte Gebäude wird abgerissen, ein neues gebaut. Ein Mischkomplex, bestehend aus Wohnungen im oberen Bereich und Gewerbeflächen im unteren Bereich des Gebäudes, soll auf dem 6670 Quadratmeter großen Grundstück entstehen. Die Weichen für dieses Vorhaben hatte der Gemeinderat mit einem Antrag auf Vorbescheid bereits im vergangenen Jahr gestellt. Zudem will die Gemeinde laut Braun nach den neuesten Standards bauen. „Geplant wäre, nach Energieeffizienzklasse 40 zu bauen“, berichtet Regina Braun. Das würde eine Energieeinsparung von 60 Prozent bedeuten. Außerdem sei geplant, den Neubau an das geplante Fernwärmenetz anzuschließen. Ein weiterer wichtiger Schritt wird die Gründung einer gemeindeeigenen Wohnungsbaugesellschaft sein, die künftig für die Verwaltung und Vermarktung der Immobilien zuständig sein wird. Zudem betont Braun, dass die Gemeinde nicht gewinnorientiert vermieten möchte. „Aber es muss sich rechnen.“

Bezahlbaren Wohnraum anbieten

Zahlreiche private Investoren hatten sich über die Jahre für das Objekt interessiert. Doch zum Verkauf kam es nicht, da die Privatkäufer planten, die Wohnungen zu verkaufen. „Das war nicht im Sinne der Gemeinde“, sagt Braun. In Zeiten von Wohnraumknappheit will sie bezahlbaren Wohnraum zur Miete schaffen. Allerdings handele es sich dabei nicht um Sozialwohnungen. Für die Vergabe der Gewerbeflächen und der Wohnungen wolle man sich auch mit den Verantwortlichen des an die Reismühle angrenzende Kinder- und Familienzentrums sowie des Seniorenheims an einen Tisch setzen.

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