Zeugnisübergabe auf Abstand

von Redaktion

Ehrengäste, Live-Musik und eine große Party – nicht in diesem Jahr. Das Hauptaugenmerk bei den Abschlussfeiern der Schulen liegt auf der Einhaltung der Corona-Vorschriften. Auch am Gymnasium Raubling, wo am Freitag die Abiturzeugnisse verliehen wurden.

Raubling – Auch das Abitur stand voll im Zeichen von Corona: Im Rahmen einer Feierstunde erhielten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Raubling ihre Abiturzeugnisse. Aufgrund der großen Anzahl der Abiturienten musste auch diese Übergabe wegen der Pandemievorschriften als Doppelevent stattfinden. Die beiden Veranstaltungen, bei denen die insgesamt 93 Absolventen am 18.Juli mit einer würdigen Feier „in das Leben“ verabschiedet wurden, fanden im engen Rahmen der Schulfamilie im schön geschmückten Innenhof der Schule statt.

Skurriler Aufhänger
für die Abiturrede

Nach der Begrüßung der Abiturientinnen und Abiturienten und deren Eltern beschrieb Schuldirektor Dr.Armin Stadler die Besonderheit der Situation mittels einer Zusammenfassung von Daniel Dafoes Erzählung „Die Pest zu London“. Diese wütete im Jahre 1665 und beschwor bei den Zuhörern wohl ein leichtes Schauern herauf – angesichts der Parallelen zur aktuellen Pandemie. Etwas fassungslos gestand der Schuldirektor, dass auch er niemals gedacht hätte, dass diese Geschichte jemals der Aufhänger zu einer Abiturrede sein könnte.

Leistung ist höher zu
bewerten

Gegenüber dem düsteren Beginn führte er dann den jungen Erwachsenen vor Augen, dass die Leistung ihres Abiturs durch die besondere Situation nicht gemindert wurde, sondern, dass ihre Leistung nur umso höher zu bewerten sei. Nicht nur weil sie ihr Wissen unter Beweis gestellt haben, sondern auch ihre Fähigkeit im Leben zu bestehen und ihre Widerstandsfähigkeit in schwierigen Lebenslagen. Er gab den Abiturienten einen Rat mit auf den Weg: „Wenn es irgendwann im Leben mal wieder hart auf hart kommt, dann nehmt Euer Abiturzeugnis in die Hand und sagt Euch: ‚Wir haben uns 2020 nicht unterkriegen lassen, wir lassen uns auch jetzt nicht unterkriegen!‘“

Das Grußwort der Vorsitzenden des Fördervereins Dr. Theresa Bauer war launiger. In Anlehnung an eine Anekdote darüber, dass einst Frosch Kermit aus der Muppet Show die Ehrendoktorwürde der Long Island University verliehen bekam, und eine Ansprache dazu hielt, rief sie den Schülern ein Zitat jener legendären Rede zu: „Sie sind jetzt keine Kaulquappen mehr! Für Sie ist jetzt der Moment gekommen, die Schwänze abzuwerfen und diesen Sumpf zu verlassen.“

Mit guter Stimmung verlief dann auch die Überreichung der Abiturzeugnisse, bei der als allerletzte Prüfung noch die parallele Handhabung von Abiturzeugnis, Geschenken der Q11 in Form von Rose und Schnapsglas und Abnehmen des Mund-Nasen-Schutzes für das Foto vorgeführt werden musste.

Im Anschluss gab es die Verleihung von Preisen und Würdigungen – von gravierten Füllern des Elternbeirats für die drei besten Absolventen über diverse Geldpreise für besondere Leistungen von Firmen und Stiftungen bis hin zu Ehrungen des Landrates Otto Lederer, der sich für die Verleihung von Schulleiter Stadler vertreten ließ. Unter beschwingten Klängen der Bigband des Gymnasiums – leider nicht live, sondern wurde pandemiekonform aufgezeichnet – ging eine recht ungewöhnliche Verleihung der Abiturzeugnisse zu Ende.

Zeugnisse an anderen Schulen

Die Schlossschule in Neubeuern inszeniert eine Abiturfeier in der schuleigenen Sporthalle. 33 Abiturienten und Abiturientinnen bekommen in Gegenwart der Lehrer und Eltern ihr Abschlusszeugnis verliehen.

Aufwendiger ist es da schon in der Michael-Ende-Schule in Raubling. Um die Versammlungsgröße zu entzerren, werden die drei Abschlussklassen gestaffelt hintereinander in der Gemeindehalle ihr Abschlusszeugnis überreicht bekommen. Bei einer feierlichen Zeugnisübergabe wird am vorletzten Schultag als einziger Ehrengast Bürgermeister Olaf Kalsperger anwesend sein. Die 14 Schüler der neunten und die 32 Schüler der zwei zehnten Klassen werden im Beisein ihrer Eltern und Klassenlehrer ihr Reifezeugnis überreicht bekommen. sön

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